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FELSENREICH "Tiefe“:

Um welche Gefühle geht es bei Felsenreich hauptsächlich?

Das Ziel von Felsenreich ist es in Musik und Text Gefühle, welche aus unserem tiefsten Innern kommen, dem Hörer zu vermitteln. Sicher erlebt jeder die Musik auf seine eigene Weise und interpretiert sie unterschiedlich. Aber vielleicht fühlt er sich durch unsere Musik an verschiedene Situationen im Leben erinnert, die wir auch erlebt haben, und benutzt sie dann als eine Art Soundtrack. Oder es entstehen völlig neue Bilder zu den Songs. Klar ist allerdings auch das die Musik, die wir machen, nicht unbedingt die Sonnenseite im Leben beleuchtet. Sie dringt tief in die Psyche des Menschen vor. Daher auch der Name: "Tiefe".

Welche Bands oder Genres dienen Euch als Inspirationsquellen für Euer Erschaffen?

Wir hören alle möglichen Arten von Musik und haben für alles offene Ohren. Natürlich haben wir alle auch unsere Lieblingsbands. Am wohlsten fühlen wir uns aber schon bei Wave and Gotik. In der letzten Zeit inspirierten uns vor allem die skandinavischen Bands wie Nightwish oder Therion.

Könntet ihr mir über die Arbeit mit David Deinert über die Gestaltung Eurer CD was sagen ? Was wollt ihr mit diesen Bilder ausdrücken?

Wir kennen David Deinert seit vielen Jahren. Er gehört zu unserem Freundeskreis und wir schätzen seine Arbeit sehr. David hat ja auch das Cover des letzte Albums "Am Ende der Zeit" gemacht. Über seine Arbeiten durften sich auch schon Bands wie Feindflug oder Kutna Hora freuen. Er hat immer tolle Projekte. Diesmal kam er mit der Idee zu den Unterwasseraufnahmen. - Ein voller Erfolg, wie sich zeigte. Die psychische Tiefe materialisiert sich in den Bildern.

Wie wichtig ist für Euch die Artwork zu einer CD?

Wir finden Musik, Text und Artwork sollten als gleichberechtigte Säulen nebeneinander stehen. Insofern ist es enorm wichtig!

Ich finde, daß der Einsatz der Trompete wie für „Island part II“ oder „Starchild“ überraschend großartig klingt... was denkt ihr bringt der Einsatz eines Blasinstruments einem Stück Musik mehr?

Der Einsatz der Blasinstrumente bereichert unsere Musik und wir haben dafür sogar einen Namen: Mexican Gothik. Ha! Ha!
Es gibt ja nur wenige Bands in diesem Genre die Trompeten oder Blasinstrumente einsetzen. Insofern haben wir damit einen gewissen Wiedererkennungswert. Bei uns in der Band ist es halt so, das einige Musiker mehrere Instrumente spielen können und wir alle in der Band in Bezug auf Kompositionen und Songstrukturen sehr offen mit neuen Ideen der Mitmusiker umgehen, so hat sich die Trompete von Mathias aufgrund des doch untypischen Sounds als Idee immer weiter etablieren können, was nicht zuletzt auch den Kritiken zum letzten Album „Am ende der Zeit“ zuzuschreiben ist, wo eben diese immer fast in den Himmel gehoben wurde. Die Trompete integrieren wir in den Songs, wo wir denken, das sie als oberste Melodiestimme ( auch im Wechsel mit dem Gesang) gut zum tragen kommt, wir folgen da mehr unseren Intentionen, manchmal hat sie einen Chorus/Solo zu spielen ( Am Meer), an anderen Stellen dient sie als monumentaler Einstieg (Starchild) oder gestaltet auch mal ein Extro in einem Bläsersatz, der den Gitarren Chorus, ähnlich einer Coda nochmals paraphrasiert ( Animal). Immer da wo man als Hörer die Trompete am wenigsten vermutet, sollte sie zum tragen kommen, wir denken, das trifft es vielleicht am besten.

In was für eine geistliche Verfassung warst Du, als Du den Text „Am Meer“ geschrieben hast ? War das eine Antwort auf etwas was Dich erschüttert hat?

In dem Song "Am Meer" geht es um Abschied und Verlust, wie wir ihn sicher schon alle erlebt haben. Egal wie er zustande kam. Ich fuhr ans Meer und ließ meine geschundene Seele vom Wind durchwehen. Hinter mir lag eine gescheiterte Liebe. Doch am Meer zu stehen ist auch immer wie ein Neuanfang.

Würdest Du zu „Ein Hauch“ ein Video drehen... was würde man darin sehen?

Ein Video? Das wäre mal was Großartiges! Da gibt es auch schon Ideen! Zu "Ein Hauch"? Nun ja, vielleicht etwas Monumentales! Berge, Seen, Chöre, Felsen. 

Kennst Du jemanden im Leben der mehr oder weniger Dein persönlicher „Starchild“ personifizieren könnte?

Es geht um die Sehnsucht nach solch einer Person, einem "Starchild". Jedesmal wenn ich glaubte es beim Namen nennen zu können, war es verschwunden. Aber irgendwo da draußen ist es vielleicht...

Wie kamst Du auf ein Bild von Menschen, die wie Ameisen hin und her laufen (aus „In my Dreams“)?

Meine Mutter hat mich zu diesem Text inspiriert! Ja, wirklich! Sie beklagte das sich heute niemand mehr für den anderen Zeit nimmt. Alle gehen stur durch ihren Tag, bleiben nicht mal stehen wenn es anderen dreckig geht. Sie gehen aneinander vorbei wie Ameisen. Das war genau der Vergleich der den Sinn von allem erfaßte und ich nahm ihn in den Text von "In My Dreams" auf. Der Song spiegelt genau das wider, was wir in der heutigen Zeit leider wieder verstärkt erleben: soziale Kälte und den Wunsch nach Ausbruch.

Glaubst Du an Engel ?

Die Vorstellung hat etwas ungeheuer romantisches! Doch ich fürchte, es wäre zu schön um wahr zu sein.

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