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'REFRAKTOR' 2004 - Juniausgabe des Internetmagazins

Interview zum Album „Tiefe“

Beginnt doch zunächst einmal mit einer Vorstellung der Mitwirkenden bei Felsenreich. 

Sören Bräuer (E-Gitarre), Markus Will (Drums), Denis  Hartzsch (Keyboards, Gesang), Mathias Sohn(Synthesizer, Trompete, Gesang), Renato Wesely (Gesang, Akustik-Gitarre)

Erzählt doch mal etwas zur Entstehungsgeschichte eurer Formation. 

Felsenreich gründete sich 1998. Vorher gab es das Studioprojekt Graves In Moonlight (Renato und Denis), Trysticia von Mathias, Sören kam nach einem Jahr des Bestehens von Jazmine. Markus ist seit einem Jahr dabei. Er spielte vorher bei den Freeloaders.

Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich? Hat der Name für euch einen tieferen Sinn? 

Felsen sehen recht verschieden aus, sind sehr beständig und lassen sich nicht soeinfach verschieben. Alles Eigenschaften die, so glauben wir, auch auf uns und unsere Musik zutreffen. Und so haben wir unser eigenes ideelles Reich gegründet, in das wir uns zurück ziehen  können und uns schützen vor der  bösen Welt. „Hier zwischen fernsten  Eis- und Felsenreich - Hier muß man Jäger sein und  gemsengleich.“ („Friedrich Nietzsche“ aus `Jenseits von Gut und Böse’)

Hat eure Musik etwas mit Persönlichkeit zu tun? 

Auf alle Fälle! In den  Kompositionen und Texten und Texten kommen Empfindungen und unsere Erfahrungen zum Ausdruck. Spiegeln durchaus unsere Persönlichkeiten wider. . .

Beschreibt doch bitte mal für all jene, die eure Musik noch nicht kennen, selbige.  

Das ist schwierig. Jeder empfindet ja beim Musikhören etwas anderes und hat dann völlig verschiedene Bilder  im Kopf. Wenn wir uns aber dennoch unbedingt in eine Schublade legen sollen, würden wir die  gotisch rockige aus der Kommode ziehen.

Wollt ihr mit eurer Musik auch eine Art Lebensstil repräsentieren? 

Damit verhält es sich ähnlich, da ja auch jeder einen unterschiedlichen Stil hat bzw. haben sollte. Unser Lebensstil reflektiert allerdings das Gegenteil von Einheitsbrei und Fun-Generation. Was nicht bedeutet, dass wir zum Lachen in den Keller gehen.

Welche Musik hat euch bisher direkt beeinflusst? Gibt es so etwas wie Vorbilder für euch? 

Es gibt niemanden den wir kopieren wollen! Aber Einflüsse von anderen kann bestimmt kein Musiker leugnen . Sicher gibt es eine ganze Menge von Interpreten die wir seit Jahren sehr schätzen.

Hattet ihr ein bestimmtes Konzept, als ihr mit der Arbeit an „Im Rausch der Tiefe“ begonnen habt?

Seit unserem letzten Album sind 2 ½  Jahre vergangen. In dieser Zeit sammelten sich viele neue Songs an. Einige schafften dann den Sprung aufs neue Album. An denen haben wir solange herumgefeilt bis sie dann richtig reif waren.

Könnt ihr unseren Lesern den Prozess beschreiben, der zu der Entstehung von „Im Rausch der Tiefe“ führte? Wovon lasst ihr euch inspirieren?

Die Inspiration finden wir im Alltag. Manchmal ist es nur ein Wort oder ein Ton aus dem ein neuer Song entsteht!

Wird euer neues Album „Im Rausch der Tiefe“ über ein Label erscheinen, oder wird es als Eigenproduktion veröffentlicht? 

Verhandlungen mit Plattenfirmen laufen noch. Sollten wir trotz alledem mit keinem Label übereinkommen, wird wohl die Veröffentlichung als Eigenproduktion eine Option sein müssen. Gemacht haben wir eh alles selbst.

Das voran gegangene Album ist ja über ein Label erschienen. Warum erscheint „Im Rausch der Tiefe“ nicht auch über dieses Label?

Wir möchten natürlich für unser neues Album ein höheres Öffentlichkeitsinteresse erreichen. Sonst könnten wir ja gleich unsere Musik im stillen Kämmerlein, vielleicht noch mit ein paar Freunden anhören. Diese Zielstellung können wir, bei aller Wertschätzung, mit unserem alten Label nicht erreichen.

Im vergangenen Jahr wurde ja euer erstes Album „Am Ende der Zeit“ noch einmal für das russische Label Irond Rec neu aufgelegt. Wie ist der Kontakt zu diesem Label entstanden und habt ihr durch diese Neuauflage einige russische Fans dazu gewinnen können?

Das Chemnitzer Label “Black Rain“ unterhält seit Jahren Kontakte nach Osteuropa. Wir kennen den Chef, und die Dinge nahmen ihren Lauf . . . Russland die Ukraine und die baltischen Staaten sind hochinteressante Gebiete, die es musikalisch noch zu entdecken gibt. Die Leute sind aufgeschlossen und noch nicht so satt. Es müßte noch viel mehr Austausch von Bands und anderer Kultur geben. Aber auf der westlichen Seite scheitert es oft an Vorbehalten und im Osten am Geld. Einen kleinen Bekanntheitsgrad scheinen wir jedoch dort zu haben. Es gab Gästebucheinträge und Mails.

Werdet ihr mit der Veröffentlichung von „Im Rausch der Tiefe“ all eure musikalischen Wünsche erfüllen können?  

Wir wünschen uns natürlich ein weiteres Vorankommen! Dazu soll, ganz klar, das neue Album beitragen. Mit diesem Produkt sind wir momentan musikalisch sehr zufrieden. Nach einiger Zeit findet man immer Dinge, die wir hätten noch besser machen können. Das ist normal.

Was denkt ihr, wann wird es die CD dann zu kaufen geben? 

Wir hoffen noch in der 1. Jahreshälfte!

Wer schreibt die Songs und wer die Texte bei Felsenreich? 

Mathias hat für die Songs die meisten Ideen. Diese präsentiert er dann  dem Rest der Band, welche dann ihre Ideen mit einbringt. Renato schreibt fast alle Texte. Sören hat am Ende auf allem seine Finger. Er hat ja auch das Album produziert .

Was bewegt euch denn dazu, einen neuen Song zu schreiben? 

Melodien kommen entweder beim Improvisieren oder man trägt sie einfach so mit sich herum. Sicher ist man da von seiner momentanen Verfassung geprägt, die wiederum äußeren Einflüssen Rechnung trägt. Bei den Texten verhält es sich ähnlich. Hierbei sind allerdings negative Lebenserfahrungen und Gefühle weitaus besser kreativ zu nutzen. Weiß nicht warum.

Benötigt ihr beim Song schreiben eine bestimmte Atmosphäre, um euch in die richtige Stimmung zu bringen? 

Eigentlich nicht. Es gibt Zeiten da scheint alles zu gehen, dann geht wieder mal tagelang nichts.

Auf welche Dinge legt ihr besonderen Wert, wenn ihr einen neuen Song schreibt bzw. produziert?

Es sollte nach unserer Meinung alles zusammenpassen. Musik und Text das Gleiche vermitteln.

Ist es euch wichtig, dass sich der Hörer mit den Texten auseinandersetzt?

Ja - Texte sind sehr wichtig. Schließlich kommuniziert der Mensch hauptsächlich mit Worten. Die Musik ist für den Bauch, Texte für den Kopf. Bei uns lässt auch der Text einen Interpretationsraum zu.

Womit beschäftigt ihr euch noch neben der Musik, habt ihr da noch irgend welche Hobbie`s? Oder spielt ihr vielleicht auch noch in anderen Bands mit? 

Denis, Sören und Mathias haben auch beruflich mit Musik zu tun. Darüber hinaus spielt Mathias bei “Die Schinder“, Markus bei „Disorder“ und Denis bei „Woodsearch“. Für andere Hobbys bleibt wenig Zeit. Außer, daß wir alle ganz gern in Konzerte gehen und auch gern reisen.

Wie sieht es mit Live-Konzerten aus? Wie gefällt den Leuten eure Show? 

Unsere Liveintensität ist ausbaufähig. Daran wollen wir in nächster Zeit arbeiten. Da nun die Arbeiten am neuen Album vorbei sind, können wir uns auch mehr dem Livespielen widmen. Die Leute äußern sich meißt positiv nach unserem Auftritt. Natürlich haben wir auch schon negative Kritik einstecken müssen.

Wie beurteilt ihr die schwarze Szene von heute? Findet ihr die Szene ist wirklich so tolerant (gegenüber noch recht unbekannten Bands, oder Leuten die nicht 500.-Euro für Klamotten ausgeben, und ähnliches), wie sie immer sein möchte? Oder ist heutzutage mehr Schein als Sein auch in der schwarzen Szene wichtig geworden? 

Zunächst muß man einmal feststellen, dass es toll ist, dass die schwarze Szene überhaupt existiert und dass sie scheinbar auch immer neue Leute für sich gewinnt. Wir haben alle durch sie sicherlich eine große Bereicherung für unser Leben. Natürlich gibt es auch hier Leute , denen die teuersten Klamotten das Wichtigste sind und nur die gerade angesagten Bands hören. Das hat es aber schon immer gegeben. Meistens sind diese Leute aber auch nach einiger Zeit nicht mehr dabei. Durch die größer gewordene Präsenz und durch riesiges Angebot sind solche Dinge aber auch mehr in den Mittelpunkt gerückt.

Ich selbst habe immer mehr den Eindruck, dass es auch in der schwarzen Szene immer mehr eine Übersättigung der Leute gibt. Ist ja auch kein Wunder, denn jede Woche erscheinen 100 CD’s  und Konzerte / Festivals gibt es auch jedes Wochenende, von den vielen Party’s mal ganz abgesehen. Glaubt ihr das es immer mehr ein „Ausverkauf“ der Szene geben wird? 

Bei aller kritischen  Betrachtungsweise und mit dem Wissen das Kommerz eine immer größere  Rolle spielt, glauben wir eigentlich nicht das der Ausverkauf  der Szene unmittelbar bevorsteht. Wave/ Gotik gibt es  nun schon ein Vierteljahrhundert. Es ist historisch gewachsen und im Bewußtsein vieler Szenegänger fest verwurzelt. Punk, NDW oder Grunge waren ganz schnell vorbei weil die Musikindustrie alles bis aufs Letzte ausgesaugt hat. Die schwarze Szene war bis vor kurzem von der Industrie kaum beachtet, konnte ungestört wachsen. Jetzt  wo die Gelder fließen, gelten zwar die gleichen Gesetze auf dem Markt aber die Substanz ist manifestierter. Es ist richtig das durch die vielen CD`s und Events vieles gar nicht mehr so wahr genommen wird wie noch vor einigen Jahren. Vieles bleibt dann auf der Strecke. Auch mit unserer Musik hätten wir vor einiger Zeit sicher noch mehr Aufmerksamkeit erreichen können. Es ist allerdings völlig sinnlos darüber nachzudenken. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

In wie weit ist für euch denn eigentlich das Internet wichtig? Glaubt ihr, dass man als heutige Band einfach im Internet mit einer eigenen Band Page vertreten sein muss?

Ja, unbedingt. Das ist essentiell wichtig.

Wie wird es nach erscheinen der neuen CD mit Felsenreich weiter gehen?

Wir werden sicherlich einige Gigs machen um das neue Album vorzustellen. Auch gibt es schon wieder viele Ideen und Material für eine weitere CD. Aber alles der Reihe nach.

Abschließend noch eine Frage an jeden einzelnen von euch. Was esst ihr am liebsten?

Renato: Italienisch –mediterran
Denis:. Nudeln
Sören: Schnecken
Mathias: mein Kühlschrank ist leer
Markus: Wildbret

Ich bedanke mich für das Interview, wünsche euch weiterhin viel Spaß mit Felsenreich und möchte euch die letzten Worte in diesem Interview überlassen.

Vielen Dank an Alle die uns mögen und in den letzten Jahren unterstützten. Auch die uns noch nicht kennen sind im Felsenreich immer gern gesehen! Bei Livekonzerten oder auf der Website (www.felsenreich.de).

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