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Felsenreich Tourtagebuch – Irland 2011-06-30
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Sonntag, 08. Mai 2011 - Chemnitz – Dublin - Tully Mill „Ein Traum wird wahr“ Der langersehnte Tag dämmert nun doch heran. Alle Vorbereitungen zufrieden abgeschlossen, traf sich die Felsenreichbande am Oli Park zum gemeinsamen Aufbruch nach Berlin. Doch zuerst noch ein paar Vorworte zum Vorhaben, ich kann schließlich nicht vorraussetzen, daß Du, geneigter Leser, weißt, was der Kerngedanke der Sache ist. Felsenreich hatte einen Traum. Wir sind ja alle begeisterte Irlandfans und das Tüpfelchen auf dem i wäre dann noch ein akustischer Auftritt in einem typisch irischen Pub. Und wo findet man wohl ein solches? Na? In Irland natürlich. Und so begannen wir unseren Traum Schritt für Schritt zu verwirklichen. Mittlerweile hatten wir ja auch schon ein umfangreiches Programm erarbeitet, daß sich sehr wohl auch mal im Ausland präsentieren ließ. Ich hatte und habe ja bereits Freunde und Gönner auf der grünen Insel, Brian und Maureen, wohnhaft in Tully Mill im wunderschönen County Donegal. Nich weit entfernt von ihrer, zum Wohnhaus umgebauten historischen Wassermühle, liegt das beschauliche Dörfchen Ramelton und in Ramelton befindet sich eine kleines Pub genannt Bridge Bar, dieses liegt, wie der Name schon sagt, direkt neben einer kleinen Brücke. Und die Eigentümer der Bridge Bar waren gewillt, unseren Auftrittswunsch zu erfüllen. Somit leben wir nun unseren Traum! Um das Bild zu komplettieren, noch ein paar Zeilen zu unserer Reisegruppe. An Bord sind natürlich alle Mitglieder von Felsenreich, Renato, Carsten, Matze und ich. Doch nicht fehlen durfte Daniel, unser erprobter Merchandiser und gekröntes Bandmaskotchen. Damit hat sich vorerst die Vorstellung der Personen erledigt, denke ich. Nun zurück zum Tagesreport. Phase eins. Wir kamen unfallfrei und zufrieden an unserem gemieteten Parkplatz außerhalb des Schönefelder Flughafens an und es dauerte nicht lang, so wurden wir mit Sack und Pack am Terminal ausgekippt und uns selbst überlassen. Wir hieften unsere schweren Instrumente und Gepäckstücke zum Check-In-Schalter, wurden unsere Taschen los und durften noch anschließend beide Gitarren und das Keyboard zum Sperrgepäckschalter schleifen und wurden dort diesen Gepäckrest auch noch los, bangend und hoffend, daß auch alles unbeschadet sein Ziel erreicht, welches auch das unsere war, nämlich Dublin. Wir schlenderten daraufhin noch ein Weilchen in den Tutyfreeshops herum, um schließlich nichts, außer Wasser, zu kaufen. Nun mußten wir noch durch die berühmte Filzanlage und durften dort unsere Rücksäcke vor dem strengen Securitypersonal offenbaren. Ja, so ein mitgeführte Gurke als Reiseproviant kann schon ganz schön verdächtig sein und wer weiß, welchen Anschlag Renato mit seinem Duschbad vorhatte… Endlich am Gate 63 angekommen nahmen wir unsere Vipplätze im Priorityboardingbereich ein, damit wir als erste die Gelegenheit hatten, den Flieger zu besteigen und so die besten Plätze erhaschen zu können, denn bei Ryanair gibt es keine Platzvorgaben. Aufgrund eines Mißverständnisses hinsichtlich meines Platzwunsches, ergatterte Carsten die erste Reihe, war keine schlechte Idee, aber dort gab es nur drei Plätze. Sofort schickte ich Renato in die Mitte des blechernen Vogels, um die Exit-Reihe zu besetzten, die deutlich mehr Beinfreiheit gewährt als andere Reihen. Renato begab sich promt in die Reihe dahinter, sodaß eine flinke Irin meine favourisierte Sitzgelegenheit vor mir okkupierte. Was soll´s. Vorm nächsten Flug gibt es eine genauere Instrukion. Wir fanden uns mit der gegebenen Sitzverteilung ab und ließen den Start und den Flug über uns ergehen. Renato schwärmte hinterher vom tollen Blick auf die Havelseen und Schloß Sanssouci. Der Flug selbst ist jetzt nicht weiter erwähnenswert. Die Landung war recht sanft, wobei die letzten Höhenmeter bis dahin ziemlich uneben waren und ein flaues Gefühl in meinem Magen auslösten. Doch letztendlich betraten wir irischen Boden und nach gefühlten zehn Kilometern Fußmarsch konnten wir sämtliche Gepäckstücke, die uns gehörten, vom Band aufklauben. Phase zwei war somit abgeschlossen. Vor Phase drei, kam noch Phase zweieinhalb: den Mietwagen besorgen, was sich als gar nicht ganz so einfach erwies. Es stand noch kein geeignetes Fahrzeug für uns bereit, höchstens mit Automatik und dies lehnte ich entschieden ab. Es dauerte noch eine Viertelstunde und dann gab es vom freundlichen Hertzmann einen positiven Bescheid und wir wanderten zum Mietwagenparkplatz. Sofort bekamen wir den Schlüssel für einen Citroen Picasso. Schönes Auto, aber, verdammt noch mal, viel zu klein. Wir fünf Personen hätten zwar reingepaßt, aber alle unsere Mitbringsel wären buchstäblich auf der Strecke geblieben. Nach einem weiteren freundlichen Gespräch, konnten wir schließlich einen VW Tuaran herausklingeln. Perfekt. Phase drei gestartet. Komplett eingeräumt und verschanzt ging es dann auf dem Motorway Richtung Norden. Wir passierten eine Mautstelle, in deren gieriges Maul ich ein paar Münzen fallen ließ, was die starre Schranke sogar dazu bewegte, sich zu erheben. So konnten wir ungestört unseren Weg fortsetzen. Bis auf einige leichte Regenschauer, begleitete uns unentwegt die Sonne auf der Reise zu Phase vier. Gegen halb sechs erreichten wir Letterkenny, dessen Aldi wir aufsuchten, um uns mit dem Nötigsten für heute abend und morgen früh zu versorgen. Aber da unser VW schon zum Bersten geladen war, brach nun der klaustrophobische Notstand aus. Jeder machte sich so klein, wie möglich und faltete die Beine wie eine Marionette, wenn auch nicht über dem Kopf. So verschachtelt und verstaucht kamen wir endlich in Tully Mill an und wurden herzlich von Maureen und Brian begrüßt, auch von Cala, ihrem Hund. Es wurde uns sofort versichert, daß alles mit dem Auftritt klappt und nachdem wir alle Räume des urigen, gemütlichen Cottages in Besitz genommen hatten, konnten wir uns endlich in der fünften Phase entspannen. Unser heutiger Chefkoch Carsten zauberte uns ein hervorragendes Nudelgericht auf den Tisch und nun hat er seine Gitarre ausgepackt und wir huldigen der Musik. So geht ein anstrengender, langer Tag zu Ende und wir lassen uns von den Melodien davon treiben. |
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Montag, 09. Mai 2011 - Glenveagh National Park „Tropische Regenschauer im Gebirge“ Der neue Morgen brach düster und regnerisch an. Doch dessen ungeachtet gönnten wir uns ein leckeres Frühstück in gemütlicher Runde und genossen Kaffee und Toast, während wir unseren Tag planten. Wir wollten heute den in Nordirland liegenden Ulster American Folk Park besuchen und freuten uns schon darauf. Kurz vor dem Aufbruch brachte ich Maureen die Miete und unsere frisch aufgenommene EP vorbei. Diese, also die CD wollte sie heute auch gleich dem Radiosender vorstellen, bei dem sie heute wieder in der Sendung „The Red Room“ zu hören sei. Maureen und einige andere Damen, unterhalten sich in dieser Sendung über Politik und Weltgeschehen. Bei dieser Gelegenheit hoffte sie, für uns ein Interview zu beschaffen. Während unseres Gesprächs, erwähnte ich unser heutiges Reiseziel, zum Glück, denn sie glaubte, daß der Park montags geschlossen sei. Um Sicherheit zu erlangen, rief sie einfach dort an, informierte sich und fand ihre Vermutung leider bestätigt. So mußten wir also unseren Plan ändern und beschlossen statt dessen den Glenveagh National Park aufzusuchen. Aber bevor ich das Auto starten konnte, nahmen Renato und Carsten einige Umbauten daran vor, wir hatten schließlich noch eine umgeklappte hintere Sitzbank, die sich doch hervorragend für Carstens ellenlange Beine eignete. Somit wurde diese in eine aufrechte Position gebracht und ein Sitz aus der Reihe davor entfernt. Doch richtig zufriedenstellend war die Angelegenheit wohl doch noch nicht, denn es wurde weiter operiert, ein Sitz raus, einer rein, einer rüber, einer nüber, bis das Projekt vollendet war.... Gegen elf Uhr traten wir die relativ kurze Reise an. Inzwischen schien auch wieder die Sonne und bestrahlte unseren Weg durch die traumhaften Berge von Donegal. Nachdem wir den VW auf dem Parkplatz abgestellt hatten, begaben wir uns zum Visitor Center, um unser Eintrittsopfer zu geben. In diesem runden Bauwerk befindet sich ein kleines Museum, in dem wir etwas über die vorherrschende Flora und Fauna erfuhren. Auch wurden einige historische Begebenheiten dargestellt und Renato konnte sich dabei selbst die Hand reichen. (Sorry, aber das ist eindeutig ein Insider....) Ein großes hölzernes Insekt bot uns die Gelegenheit, durch seine bizarren Prismaaugen zu schauen. Wir waren uns danach alle einig, unsere Augen wollen wir nicht tauschen, lieber einmal unscharf in die Welt geguckt als alles in zehnfacher Ausführung und sechseckiger Form zu erspähen. Daraufhin liefen wir zur Haltestelle und ließen uns alsbald von einem kleinen Bus entlang eines Sees, dem Lough Beagh, zum vier Kilometer entfernten Schloß schaukeln, welches von einem herrlichen, exotischen Park umgeben ist. Wir nahmen auch an der Führung durch das zweihundert Jahre alte Anwesen teil und bestaunten die großartige Einrichtung. Wir waren vom Glück begünstigt, da just in dieser Zeit ein heftiges Gewitter über die Gegend herein brach. Alles wurde durchweicht, aber wir blieben in diesem dicken Gemäuer trocken und beschützt. Als wir danach aus dem Tor heraus traten, lachte uns die Sonne wieder ins Gesicht und wir lachten spontan zurück. Nun blieb nur noch das Erkunden der erstaunlichen Parkanlage übrig. Unter riesigen Palmen und Rhododendronbüschen wanderten wir den von Farn und Bambus bestandenen Weg entlang. Alles was blühen konnte, tat dies auch. So spazierten wir vorbei an weißen, gelben, lilafarbenen, blauen und roten Augenschmäusen. Wir tappten an moosgrünen Felsen und efeuumrankten Bäumen vorüber und er Weg wand sich langsam empor. Schließlich ließen wir das dichte Grün hinter uns und vor uns breitete sich der steinige, ginsterbestandene Berghang aus. Wir kletterten den Pfad weiter bergauf und hatten bald einen atemberaubenden Blick auf den schmalen, langen und dunklen See, dessen Oberfläche sich leise im Wind kräuselte, und die ihn einschließende Bergkette. Wir schöpften die Aussicht so weit wie uns möglich war aus und nahmen das mystische Bild in uns auf. Der Weg zum Schloß zurück führt uns durch den restlichen Teil des Parks und zum Schloßgarten, in dem sich Blumenreihen an Nutzpflanzen, wie Rhabarber und Apfelbäume, schmiegten. Als wir diesen durchquert hatten, warteten wir eine kleine Weile auf den Bus, in der uns allerlei dumme und lustig Gedanken zu unserem zukünftigen Musikgeschäft kamen, die hoffentlich nicht auf diese Weise zur Anwendung kommen werden. Der Bus kam und brachte uns zum Visitor Center zurück. Und bald darauf befanden wir uns auf der Heimreise, auf der sich Sonnenschein mit Regenschauer abwechselte. Unterwegs
machten wir noch einen Abstecher zu einer alten Abbey in deren
Nähe sich Schafe mit ihren kleinen flauschigen Lämmern
tummelten. Sobald wir in Tully Mill einfuhren, begrüßte uns Cala, die freudig um das Auto sprang und Maureen, die uns mitteilte, daß der Radiosender unsere Musik zwar gut fand, uns aber aufgrund seiner Country & Westernrichtiung nicht richtig einbauen konnte. Schade. Es war heute ein sehr schöner Ausflug mit dem richtigen Wetter an der richtigen Stelle... |
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Dienstag, 10. Mai 2011 - Ulster American Folk Park „Reise durch die Vergangenheit und in die Zukunft hinein“ Was wir uns ursprünglich für gestern vorgenommen hatten, setzten wir heute in die Tat um. Nach einem üppigen Frühstück und einer knappen Stunde Fahrt, schwebten wir am Ulster American Folkpark ein. Unsere historische Reise begann nun in der alten irischen Welt, in der wir die Heimstätte der Familie Mellon kennen lernten. Versammlungshaus, Schulhaus und Kirche waren kunstvoll am Weg drapiert. Wir besichtigten die einzelnen Gebäude. In der Kirche nahmen wir auf den hölzernen Bänken platz und Renato nahm den seinigen auf der bühnenähnlichen Kanzel ein und hielt uns eine sehr ernste Predigt, die uns wiederum sehr amüsierte. Mit stechendem Blick fixierte er mich und bestand darauf, daß ich all meine Schandtaten gestehe und meine Sünden bereue. Der Schuft! Er mag es gestatten, daß ich folgende seiner Worte zitiere: „Und nun sage ich, Gott, zu euch: Bereut und Betet! Amen!“ Ich muß ja nicht erst erwähnen, daß Matze den Großteil seiner famosen und ergreifenden Ansprache auf Video gebannt hat, oder? Dem Weg weiterfolgend fanden wir auch die Schmiede und der Schmied versprach uns, im Laufe des Tages, also im Rahmen der Öffnungszeiten, ein Messer aus einem Stück Rundstahl zu fertigen und betätigte, um seine Worte zu unterstreichen, kräftig den Blasebalg, der die Flammen im Schmiedeofen hochzüngeln ließ. Von da begaben wir uns in die Hafenstadt, in der unser Schiff für die Reise in die neue Welt bereit lag. Wir betraten sodann das große Segelschiff und spürten förmlich die Blanken wanken. War dies Einbildung oder sind wir einem Mysterium erlegen? Eine Antwort darauf konnten wir nicht finden. Wir landeten glücklich in Amerika, froh, den engen Kojen von maximal 1,50 m Länge, entkommen zu sein. Die zwölf bis vierzehn Wochen, die die Überfahrt in Anspruch nahm, vergingen wie im Fluge. In dieser neuen Welt war alles viel größer und heller und es war eine Lust, in den Geschäften zu wandeln und zu handeln. Als wir die Hafenstadt, nun mehr auf der anderen Seite des großen Teiches, landeinwärts verließen, erblickten wir die ersten Blockhäuser. Sie waren einfach, aber gemütlich und alles, was zu Beginn den Glücklicheren unter den Emigranten als Behausung diente. Die vom Glück weniger begünstigten pferchten sich mit etlichen anderen in einfachen Wirtshauszimmern zusammen, um wenigstens trocknen und warm zu schlafen. Wer es dann im Laufe der Zeit zu etwas Vermögen gebracht hatte, konnte sich ein schöneres, größeres Farmhaus leisten und bauen. Aber auf dem Weg zu einem solchen, machten wir an einer geräumigen Hütte Halt, deren Bewohnerin in diesem Moment das Haus verließ. Doch riet ihr die hiesige Gastfreundschaft, uns mitzuteilen, daß sie frisches Maisbrot gebacken habe und wir ruhig zulangen durften und sollten. Skeptisch betraten wir das Gebäude und sahen, neben einem Torffeuer hängend, das heiße Backblech mit dampfenden Maisküchlein und auf dem Tisch ein Töpfchen mit Butter. Da wir die Erlaubnis hatten, griffen wir beherzt und unbesorgt zu. Meinen Geschmack traf es zwar nicht, dafür war aber Carsten von der Backware sehr begeistert und zwar so sehr, daß er, nachdem wir schon wieder ein paar Meter von der Hütte entfernt waren, glatt noch einmal umkehrte und sich noch ein frisches Brötchen vom Blech nahm, welches er dann glücklich auf dem Weg verzehrte. Schließlich erreichten wir das große, beinahe herrschaftliche Farmhaus, zu dem eine Räucherkammer, ein Kühlhaus (mit einer Wasserrinne voll fließendem Wasser, welches bei Verdunstung die erwünschte Kühle liefert) und ein kleiner Kräutergarten gehörte. Einige Pflanzen waren uns bekannt, wie Pfefferminze, Melisse, Liebstöckel und Fenchel. Carsten meinte, auch Basilikum entdeckt zu haben, ich war nicht seiner Meinung und eine Kostprobe und ein Spucken später, erkannte er, daß ich Recht hatte. Hihi! Wir probierten noch hier und da, blieben aber letztendlich unvergiftet. Falls Du, lieber Leser, die Autorin Diana Gabaldon und ihre Werke kennst, weißt Du vielleicht was ich mein, wenn ich jetzt schreibe, ich fühlte mich wie Claire Fraser in Frasers Ridge. Nun spazierten wir an einer Weide entlang, auf der Pferd und Esel friedlich nebeneinander grasten und steuerten direkt auf ein Haus mit, ich bezeichne es einfach mal als Südstaatenterrasse, zu. Und tatsächlich fanden wir im Inneren des Gebäudes den passenden Schaukelstuhl. Wir gönnten unseren müden Gliedern eine entspannende Pause auf den, an der Hauswand aufgestellten, Bänken und ließen unsere Blicke und Gedanken von der Terrasse auf das uns umgebende Land schweifen. Wir waren damit am Ziel unserer Reise angekommen und begaben uns, ganz ohne Segel, zurück in die alte Welt und zur irischen Schmiede. Als wir uns ihr näherten, verwiesen stählerne Klänge und eindeutige Hammerschläge auf einen fleißigen Schmied bei der Arbeit. Wir betraten erneut das von heißen Flammen erfüllte Gebäude und stellten fest, daß er mit seinem Messer noch nicht sehr weit vorangekommen war. Zum einen weil es eine langwierigen Arbeit war, zum anderen weil ihm wohl eindeutig zu viele Touristen dabei gestört hatten, wobei er sein Sprachwerkzeug öfter benutzen mußte als den Blasebalg oder gar den Hammer. Wir wünschten ihm noch viel Glück und Erfolg und begaben uns ins Indoor Museum, um den heutigen kulturellen Glanz zu seinem Höhepunkt zu verhelfen. Und wie auch gestern, zur rechten Zeit. Der Himmel öffnete augenblicklich seine Schleusen und ließ wahre Wasservorhänge herab. Wir schwelgten so noch ein wenig in der Vergangenheit und fanden uns wieder einmal geborgen im Trocknen. Diese lange Reise, für welche die damaligen Auswanderer mehrere Monate bis Jahre brauchten, erfaßte unser Fahrtenschreiber mit knapp vier Stunden, vier wohl angelegten Stunden. Als der Regenguß zum Regenschauer abgeklungen war, verstauten wir sorgfältig unsere neugewonnene Erfahrung, die sich auch mal gut in einen Song einbauen läßt, und strebten zurück nach Norden. Es stand ja noch ein weiterer Punkt auf der Liste. Dieser beinhaltete ein Treffen mit Gavin in der Bridge Bar, um alles für Freitag fest zu machen. Brian würde uns dahin begleiten. Und da es bei unserer Ankunft in Tully Mill erst später Nachmittag war, nutzten wir die freie Zeit für Müßiggang und Erholung. Ursprünglich freuten sich alle Beteiligten auf eine schöne Tasse Kaffee, doch als Renato sich gepflegt ein Guiness öffnete und Carsten zum Cidre griff, war dieser Plan eh hinfällig. Und ich überspielte meine Müdigkeit in dem ich tapfer Fleischklößchen formte, Gemüse schnippelte und alles auf den Herd setzte. Fünf Leute wollen schließlich auch mal was deftiges Essen, um Energie zu tanken. Ich schreibe dies nicht nieder, damit Du, geneigter Leser, denken sollst, ich wurde am Herd abgestellt, weil ich ein Weiblein bin, nein, ich tu dies gerne! Außerdem übernahm sofort, nach Beendigung der Vorarbeit, unser männlicher Chefkoch die Bratführung. Wer das ist, weißt Du, wenn Du die vorhergehenden Kapitel aufmerksam gelesen hast. Endlich war die Speise gebraten und gesotten und wir schmausten einmal mehr vorzüglich an der Tafelrunde. Ich wußte gar nicht, daß Geflügelbeefsteak so gut schmecken würde! Denn, obwohl wir unseren reichlichen Anteil an Rindfleisch, also am originalen Beefsteak, hatten, beraubten wir doch Renato und verspeisten selbstsüchtig seine morgige Reiseration. Nur die letzten Reste an Solidarität und Ehrgefühl konnten uns davon abhalten, auch noch die letzten zwei Geflügelklößchen zu vertilgen. Renato freute sich darüber sehr. Es war nicht sehr kalt in unserem urigen Hinterzimmer, doch trotzdem kauerte Matze dick eingemummelt über seinem Teller und entschuldigte sich alsbald, da er fror. Er verzog sich in seine Kammer und ging ins gemütliche Bett. Ich, wir hoffen doch sehr, daß er nichts ausbrütet. Wir brauchen ihn doch! ---Intermezzo--- Vom vielen Schreiben schmerzt meine Hand, eine tiefe Delle hat der Bleistift in den Mittelfinger eingegraben. Doch ist längst nicht alles Tagewerk erzählt. – Ja, ich schreibe hier noch ganz altmodisch in ein Heft mit Bleistift, da sich ein falsches Wort oder ein seltener Rechtschreibefehler (was ich nie zugeben würde) so leichter ausradieren läßt als ein endgültiger Kugelschreiber. Ich gehöre nun einmal nicht zu den modernen Schreibern, die stets einen Laptop zur Hand haben und womöglich alles ohne Punkt und Komma und sogar klein schreiben. Oh, ich schweife ab, laßt mich zum Thema zurückkehren. – Also ich muß kurz innehalten und die Hand ausschütteln, die sich in der langen Schreibposition verkrampft hat. Lieber Leser, Du darfst jetzt ruhig etwas Mitleid mit meiner geplagten Rechten haben und ein mitfühlendes „Ooorrrrrrr!“ ausstoßen, denn es kommt noch ein Absatz, der sich sicherlich der Mühe und des Mitgefühls lohnt... At eight o´clock in the evening Brian stood in the door. Er wollte uns wie besprochen zur Bridge Bar bringen. Daniel wollte gerne da bleiben und Carsten schloß sich ihm an. Auf eine behutsame Nachfrage meinerseits, wollte Matze lieber den Abend ruhig und im warmen Bett verbringen, er befand sich nicht sehr wohl. Also stiegen nur Renato ich in Brians Wagen, bewaffnet mit CD und Bandinfo. Der Weg nach Ramelton war in Kürze zurück gelegt und wir betraten die berühmte Bridge Bar. Eine anheimelnde Atmosphäre schlug uns entgegen. Gavin begrüßte uns herzlich und Brian spendierte uns ein Bier. Schnell war alles besprochen und abgemacht. Wir würden und werden am Freitag, den Dreizehnten, in der Bridge Bar auftreten. Ein anderthalb- bis Zweistundenprogramm mit Pause, beginnend halb zehn. Während der Verhandlung und anderer Gespräche, ließ Gavin unsere neue EP im Pub laufen. Als diese und unser Bier zu Ende gegangen war, ließ er uns wissen, daß die Songs sehr gut sind. Wir waren erfreut und konnten aufbrechen. Doch anstatt auf direktem Wege heimzukehren, machte Brian mit uns beiden noch eine kleine Stadtrundfahrt. Durch unser Gesprächsthema, das außergewöhnliche Grün Irlands betreffend, wurde Brian an seinen kürzlich verstorbenen Freund John Green erinnert und fuhr mit uns kurzentschlossen auf dessen momentan verlassenes Anwesen, in dessen wunderschön angelegtem Park seine Asche verstreut worden war. Tief ergriffen folgten Renato und ich dem Pfad durch das satte Grün und die blühenden Büsche und wir durften Teilhaben an den Erinnerungen Brians, der seinen alten Freund sehr geschätzt hatte. Danke Brian, dies hat uns tief berührt. Bald darauf folgten wir wieder der Straße nach Ramelton, von den ersterbenden Sonnenstrahlen begleitet, die uns kurz zuvor ,während eines Regenschauers, einen perfekten Regenbogen beschert hatten, bei dem wir uns was wünschen durften. Was wir uns wünschten wird hier nicht verraten. Wir hielten an einem weiteren Pub, in der Hoffnung noch einen kurzfristigen Auftritt zu ergattern. Diesmal schlug uns beim Eintritt eine sengende Hitze entgegen, die aus dem traditionellen Openfire kam, dabei stießen wir beinahe die an der Bar sitzenden Iren vom Hocker, da diese sich unmittelbar hinter der Tür befanden. Wir ließen uns auf einer gemütlichen Eckbank nieder, nahe des hellgelben Feuers und Brian gab uns ein weiteres Bier aus. Im Nebenraum wurde Fußball übertragen, was begeisterte Fans lautstark begrüßten und kommentierten. Wir genossen ein unterhaltsames Gespräch mit Brian beim kühlen Bier im Angesicht der lodernden Flammen des Kaminfeuers. Renato bemerkte, daß es ihm wie im heute besuchten Folkpark anmutete und ich konnte ihm nur zustimmen. Brian traf hier, ungeachtet der Tatsache, daß er diese Bar vor fünf Jahren das letzte mal besucht hatte, viele Bekannte. Er machte auch gleich Werbung für uns, in dem er einen Besuch in der Bridge Bar am Freigag empfahl. Verdunstet war nun auch diese Bier und wir brachen auf. Der Zufall wollte es aber, daß weitere zwei Bekannte von Brian am Ausgang lauerten. Einer davon der Besitzer der Winebar in Ramelton. Wir schlossen Bekanntschaft, überreichten die CD (wo wäre sie besser aufgehoben?), führten ein weiteres nettes Gespräch und brachen schließlich gen Heimat auf. Entgegen aller Schuldgefühle und Besorgnisse hinsichtlich der Zurückgelassenen, fanden wir diese gemütlich bei Kerzenschein sitzend an der Tafelrunde. Wir wünschten Brian eine gute Nacht, sprachen unsern Dank aus und gesellten uns zum Rest unserer Truppe. Carsten ließ erneut die Saiten schwingen und wir lauschten entzückt den Melodien und Texten. Wir erfuhren, daß sich Matze noch immer unwohl fühlte und hofften das Beste. Nun sind alle zu Bett gegangen, das Kerzenlicht durch elektrisches ersetzt, so daß ich diese Zeilen aufs Papier bringen konnte. Zwar ist es schon sehr spät, gar früher Morgen, doch diese Erinnerung muß einfach festgehalten werden, sonst geht sie womöglich verloren. Lieber Leser, hab Dank für Deine Geduld! |
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Mittwoch, den 11. Mai 2011-07-07 - Fanad Head „Luftige Elemente“ Da ich gestern, beziehungsweise heute früh sehr spät zu Bett ging, verzögerte sich unser Aufbruch um einige Stunden. OK, ich gebe auch zu, daß eins der Bierchen aus dem Pub schlecht gewesen sein mußte. Na jedenfalls drehten wir heute nur eine kleinere Runde über die Fanadhalbinsel, deren geographische Lage im Norden von Ramelton zu finden ist. Die erste Etappe währte auch gar nicht lange und schon befanden wir uns in einem dunklen, grünen und verzauberten Wäldchen, das wir per pedes durchquerten. Matze nutzte die gute Gelegenheit, um die Szenerie auf Band zu bannen. Und als unsere Seelen sich an dem kräftigen Grün und der weichen, wohlriechenden Luft satt getrunken hatten, folgten wir per mobile der Küstenstraße bis zur Balymastocker Bay, denn es wurde vom Fond der Wunsch geäußert, einmal einen Sandstrand sehen zu wollen. Ein heftiger Wind blies uns um die Nasen, aber der Regen, der hier und da meine Windschutzscheibe mit dicken Tropfen bedachte, hörte auf, sobald unsere Schuhspitzen den weichen, gelben Sand berührten. Das Meer zog uns an wie ein lebendiger Magnet und wir liefen ihm entgegen. Hart am Wasser trabten zwei Pferde mit zugehörigem Wagen und menschlichem Lenker hin und her. Sie übten wohl für ein Trabrennen. Als wir uns näherten, sie zu bestaunen, steuerten sie jedoch vom Strand weg und auf den Parkplatz zu. Ende der Vorstellung. Sehr schade! Nun standen wir am Wasser, welches den Sand mit sanften Wellen liebkoste. Wie eine scheue und zärtliche Geliebte streckte die See ihre transparenten Finger aus und zog sie wieder zurück, nur um sich daraufhin von neuem hervorzuwagen. Wir beobachteten fasziniert dieses leidenschaftliche Liebesspiel und weideten uns am Panorama, das die umliegenden Hügel und Berge bot, die auch noch teilweise von der Sonne beschienen waren. Hier und da leuchtete gelber Ginster an den Hängen auf und der Himmel bestach stellenweise mit traumhaften Blau. Wir spazierten parallel zum Wasser den Strand entlang und unweigerlich lenkten wir unsere Blicke nach unten, um die unsterblichen Überreste einiger Meeresbewohner zu entdecken und besonders schöne Exemplare zu sammeln. Wer kennt diese Phänomen denn nicht? Oder bist Du, mein lieber Leser, einer von der Sorte, der natürliche Schönheit nicht beachtet, wenn sie vor Deinen Füßen liegt? Wir jedenfalls haben uns vor der kalkhaltigen Ästhetik nicht verschlossen und es dauerte nicht lang, so fand unter uns ein nicht ausgerufener friedlicher Wettstreit um die schönsten, größten oder bizarrsten der verlassenen Hüllen statt. So vertieft wir in unsere Souvenierjagd waren, bemerkten wir nicht, daß der uns stets begleitende Wind ähnliches mit uns vorhatte und blies in einem unachtsamen Augenblick Renatos Mütze vom Kopf und trug sie dem Meer entgegen. Nun ja, es ist ja schon fast eine Tradition, daß Renato in jedem Irlandaufenthalt irgendetwas hinterher flitzen muß! Die Mütze konnte unbeschadet gerettet werden. Nun mußte der Wind ohne ein Andenken an uns auskommen. Doch war er so zuvorkommend, die Regenwolken erst über uns zu treiben, als wir wieder im Auto saßen. Das zeugt von echter irischer Gastfreundschaft, nicht wahr? Nun setzten wir die Reise zum nördlichsten Punkt der Halbinsel, dem Fanad Head, fort. Unter dunkelgrauen Wolkenbergen bot sich die stahlgraue See dem Auge dar, wobei der dortige Leuchtturm in seinem strahlenden Weiß einen schönen Akzent in der Kulisse setzte. Wagemutig knipsten Daniel und Carsten einige Bilder am Rand einer Klippe stehend. Der vorherrschende Wind, der wohl gerade eine Ausbildung zum Sturm machte, heulte und dröhnte. Somit verließen wir den beinahe unfreundlichen Ort und ich lenkte den Volkswagen weiter den Fanad Drive entlang, bis wir in dem Örtchen Carrowkeel an ein Pub gelangten. Wir kehrten ein, ließen uns neben dem riesigen schwarzen Kamin, der eine angenehme Wärme ausstrahlte, nieder und bestellten beim Wirt Bürger und Pommes und verbrachten dort eine angenehme Stunde, das Essen war auch sehr lecker. Nach Verlassen des Lokals, warfen wir keine halbe Stunde später den Anker in Ramelton, um vielleicht noch ein paar Postkarten zu erstehen. Doch hatten wir darin kein Glück, aber dafür gab es noch für Carsten, Renato und mich ein schmackhaftes Softeis und diese auch nach der Größe geordnet. Carsten nahm ein Large, Renato ein Medium und ich, na ja, denk es Dir selbst... So begab es sich, daß wir heute schon gut gesättigt in der sechsten Stunde in Tully Mill eintrafen. Ich hatte zu tun, den erfreuten Hund beim Einparken nicht zu überfahren. Heute gab es wenigstens keine Einkäufe zu verstauen und so beschlossen die Jungs, eine Runde Fußball mit Cala zu spielen. Ich nutzte gleich die Gelegenheit, um einmal selbst das Feuer im Kamin zu zünden. Es gelang auch ganz gut und nach einiger Skepsis des Feuermeisters und Kaminwächters Daniel, wurde ich sogar gelobt. Aufgrund der Tageszeit, es ist gerade mal halb neun Ortszeit, habe ich sogar noch Tageslicht zum Schreiben. Die Dämmerung setzt hier nur sehr zögerlich ein. Pubrundfahrten sind heute glücklicherweise keine geplant und ich kann auf ein frisches Erwachen morgen hoffen. Vielleicht musizieren wir dann noch ein wenig, wir werden sehen... |
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Donnerstag, 12. Mai 2011-07-07 - Giants Causeway “Gigantische Architektur” Trotz unseres weit entfernten Ausflugsziels, den Giants Causeway, brachen wir um unsere gewöhnliche Zeit, elf Uhr mittags, auf. Im post office zu Ramelton kauften wir einige Postkarten, die wir in guter Manier an unsere Eltern und Freunde zu schicken gedachten. Dann ging es nach Osten. Über den circa zwei Stunden währenden Reiseweg gibt es nichts weiter zu berichten, außer daß wir von starken Windböen begleitet wurden. Wir erreichen die berühmte Küste und ließen uns vom Wind zu den imposanten Basaltfelsen blasen. In dieser zugigen Gesellschaft und zwischen einigen wenigen Touristen betrachteten wir die gigantischen Gebilde. Carsten probierte den riesigen Steinschuh an, doch selbst ihm war er eindeutig zu groß. Vor der gewaltigen Orgel, die kunstvoll von den Riesen in den Berg gehauen war, machten wir ein paar Schnappschüsse. Wir liefen die schmalen, hoch im Berghang gelegenen Pfade entlang und mußten höllisch aufpassen, nicht vom Sturm davon getragen zu werden. Die ansässigen Krähen und Möwen hatten auch ihre liebe Not, den Kurs zu halten, doch diese Geschöpfe besaßen wenigstens Flügel! Auf dem unteren Weg gaben Carsten und Matze noch eine filmreife Darbietung im Kampf gegen die unsichtbaren Luftgewalten. Als wir die Besichtigung beendet hatten, traten wir den Heimweg an und trafen in Derry direkt in der Rush Hour ein. Doch auch diese Hindernis ließen wir hinter uns zurück. In Letterkenny kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten für unser Abendmahl und in Ramelton noch einen Sack Steinkohle, damit uns abends und nachts schön warm sein würde. Trotz des nur kurz beschriebenen Tagesgeschehens, erreichten wir unser Cottage erst halb sieben. Carsten und Renato bereiteten schon mal die Geflügelbolognese vor, Daniel schürte das Feuer, Matze ging in sich und ich ruhte mich erstmal von der Fahrerei aus. Als die Soße auf dem Herd stand, wurden die Instrumente gestimmt und wir gingen zur Generalprobe über, denn morgen ist unser großer Tag. Felsenreich, extra aus Deutschland angereist, werden ihr großes Irlanddebüt in der Bridge Bar haben. Nach erfolgreichem Musizieren, währenddessen Daniel einige Lieder mitschnitt, setzten wir uns bei Kerzenschein zum wohlverdienten Mahl nieder. Anschließend ließen wir den Abend im gemütlichen Beisammen sein bis in die Nacht ausklingen. |
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Freitag, der 13. Mai 2011 - Bridgebar, Ramelton „Live is Life“ Jetzt ist es soweit. Heute ist der große Tag! Doch da der Eintag nicht in Echtzeit entsteht, wende ich mich lieber der Vergangenheitsform unserer schönen deutschen Sprache zu. Also, dies war nun endlich unser großer Tag, unser erster irischer Gig in der Bridge Bar. Ausschweifende Ausflüge unternahmen wir heute nicht, statt dessen probten wir fast den ganzen Tag. Am Vormittag fuhr ich nur mal kurz mit Daniel und Carsten nach Ramelten, um die sorgfältig und liebevoll geschriebenen Postkarten zum grünen Postbriefkasten zu bringen sowie einen kleinen Spaziergang zu machen. Matze und Renato wollten inzwischen den Haushalt schmeißen und das Feuer bewachen. Sobald wir wieder vollständig im gemütlichen Kamin-Stuben- und Küchenzimmer versammelt waren, probten wir wie die Verrückten. Trotz des häufigen Spielens, gab es immer noch etwas an einigen Songs zu tüfteln und zu feilen. Am späten Nachmittag pausierten wir in der gemeinsamen Übung. Ich wollte ohnehin noch ein wenig mein zartes Stimmchen schonen. Renato klimperte aber unverdrossen weiter, obwohl sich schon die Haut von seinen Fingerspitzen löste. Nun ja, es ist halt so, daß wir noch nie so viel in so kurzer Zeit gespielt und gesungen hatten. Dies forderte nun seinen Tribut. Nur Carsten, dem Gitarrenmeister, schien dies nicht auszumachen, er spielte immer und immer wieder neue und alte Weisen und erfreute uns mit seiner musikalischen Spontanität. Und Matze, hmm, er ist eben Berufsmusiker, dem macht so schnell nichts etwas aus. Schließlich wurden noch die Reste vom letzten Abendmahl verputzt und auch das ein oder andere Bierchen heruntergespült, wie es halt bei Musikern so üblich ist. Unser Gewissen regte sich dabei nicht. Fortan hing noch jeder seinen Gedanken nach, bis es endlich Zeit zum Aufbruch war. Wir hatten mit Gavin abgesprochen, daß wir gegen neun erscheinen werden, um unser Zeug aufzubauen. In der Bridge Bar wurden wir freundlich empfangen. Es waren auch schon einige Gäste vor Ort. Wir stellen unsere Instrumente und alles, was wir so benötigten, bereit und beschlossen spontan, erst um zehn zu beginnen, da Irland doch sehr nächtlich geprägt ist und das Publeben nicht vor zehn beginnt, die Tendenz ist eher später. Vor der Tür begegneten wir zwei Deutschen aus Hessen, die sich das Wochenende extra für die Bridge Bar reserviert hatten, da hier musikalisch viel geboten wird und quasi hier der Bär steppt. Sie freuten sich überaus, daß wir heute Abend hier spielen wollten, dachten sie doch, hier passiert heut nichts mehr. Ein Trugschluß den wir dem fiesen Wind und dem heimtückischen Regen verdankten, hatten die beiden Wetterlinge doch unser schönes Plakat eingeweicht und umgeknickt, die Schufte! Jedenfalls beschlossen die deutschen Gäste ihren Aufbruch zu verschieben und noch ein wenig zu bleiben, um unseren Klängen zu lauschen. Auch Maureen und Brian trafen pünktlich ein, um uns moralisch zu unterstützen. Jetzt konnten wir beginnen und wir taten dies auch. Übermäßig voll war das Lokal nicht gerade, aber die Anwesenden spendeten uns immerhin kräftigen Applaus. Nun ist so ein Pubgig nicht mit einem Konzert zu vergleichen, welche wir gewohnt waren. Hier wurde fleißig nebenher geredet und wir bildeten die Hintergrundmusik dazu. Dies führte unweigerlich in eine Schleife. Wollten wir verstanden werden, spielten und sangen wir lauter, wollten die Gäste sich selbst verstehen, sprachen sie lauter und gestikulierten heftiger und so weiter und so fort. Dieses Spiel ließ sich leider nicht endlos fortsetzen, da wir komplett ohne Verstärkung musizierten. Dennoch zollten uns die Barbesucher nach jedem Lied ihre Anerkennung. Am lautesten kam die Zusprache von unseren beiden Gastgebern. Auch die beiden Hessen sangen und klatschten bei ihnen bekannten Songs mit. Als unsere Stimmen schwinden wollten, war (zum Glück) auch das Set abgespielt. Es hat trotz des Lärms viel Spaß gemacht und wir bekamen noch ein kühles Bier ausgegeben. In typisch irischer Warmherzigkeit bedanken sich einige Urgesteine und Gavin bei uns und lobten unsere Darbietung. Was will man denn mehr! Gegen ein Uhr nachts trudelten wir zufrieden und nicht mehr ganz nüchtern in Tully Mill ein. Und in dem Bewußtsein, daß morgen die Weiterreise bevor stand, ließen wir uns noch gesellig nieder, um den Tag auszuwerten und zu philosophieren. Nach und nach verschwand einer nach dem anderen von uns im seiner Koje, bis nur noch Renato und ich übrig blieben. Wir verbrachten noch einige Zeit im Gespräch und schließlich, gegen halb vier, suchten auch wir das Nachtlager auf. Und bevor Du, mein lieber Leser, denkst, ich schreibe dies hier nach vier Uhr morgens nieder, so sei Dir gesagt, und ich gestehe es gern, daß ich dies Zeilen einige Tage nach dem Geschehenen aufs Papier bringe, denn in dieser Nacht, des Freitag, den 13. fehlte mir wohl Geduld als auch Wachsamkeit dafür. Also nimm es einem armen Schreiberling nicht krumm, wenn er den Anschein eines täglichen Berichtes wahrt. |
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Samstag, den 14. Mai 2011-07-15 - Von Ramelton nach Dublin „Die Hektik einer Großstadt und Schulzeiterinnerungen“ An diesem Morgen erwachten wir verhältnismäßig spät, was uns auch nicht zu verdenken war. Wir frühstückten trotzdem in aller Ruhe bis in den Mittag hinein und packten sodann unsere sieben Sachen. Der VW war ja gestern schon wieder umgebaut worden und endlich hatten wir unseren gesamten Kram verstaut. Als auch Maureen von ihrer Einkaufstour aus Letterkenny zurück war, konnten wir uns gebührend verabschieden. Wie um unsere traurige Gemütsverfassung ob des Abschieds zu unterstreichen, ging ein heftiges Gewitter nieder und ließ uns so noch einige Minuten in unserer Stube verharren. Diese verbrachten wir in gemütlichem Geplauder. Maureen sprach davon, daß nächstes Wochenende ein Besuch der Queen in Dublin anstand und so sicherlich sogar jetzt schon viel Trubel in der Stadt herrschen wird. Auch Cala gesellte sich zu uns und bedachte uns mit betrübten Hundeblicken. Ihr wird wohl das Fußballspiel mit den Jungs sehr fehlen. Armes Ding! Doch mitnehmen konnten und wollten wir sie nicht, obwohl sie noch nie in Dublin war. Sie hat hier doch ein tolles Zuhause mit einem riesigen Garten und zwei sehr lieben Menschen, die ich wohl auch sehr vermissen werde. Nahm ich doch schon zum dritten Mal in drei Jahren von ihnen Abschied. So plötzlich wie der Guß begann, hörte er auch wieder auf und gab uns die Gelegenheit für ein Erinnerungsgruppenfoto. Letztendlich traten wir die vierstündige Fahrt nach Dublin an, die nahezu ununterbrochen von Regentropfen gezeichnet wurde. Vielleicht weinte der irische Himmel ja auch über unser Fortgehen... Wir erreichten Dublin trotz des schlechten Wetters ohne weiter Vorkommnisse, Ja, die Hauptstadt schien uns gar freudig zu begrüßen, in dem sie alles dafür tat, uns Claras Angesicht darzubieten. Jedoch bemerkten wir bald die polizeilichen Vorkehrungen und Aufgebote, welche uns leider immer wieder Straßen verstellten, die wir dringend befahren mußten. Danke liebe Queen. Nichtsdestotrotz fanden wir unsere Jugendherberge fast auf Anhieb, wir checkten ein und schleppten unsere gesamte Ausrüstung drei endlose, steile Treppen empor bis wir auf einem langen Flur unser Zimmer fanden. Wir hatten einige Probleme mit der Türsicherung, aber mit Hilfe eines anderen Herbergengastes gelangten wir doch noch hinein. Das Zimmer bestand aus drei Doppelstockbetten, einem Waschbecken und zwei Stühlen, es war nichts weniger als luxuriös und ließ Licht von einem der Straße zu liegenden Fenster und einem Oberlicht herein - wir fühlten uns wie Schüler der neunten Klasse auf Abschlußfahrt. Alles wirkte etwas merkwürdig an und in diesem großen Haus, selbst der Boden des Zimmers und des Flurs war wellig, uneben und schief, leichte Seekrankheit schaute demzufolge auch mal kurz über die Schwelle. Nun mußten wir noch unser Auto an einer geschützten Stelle abstellen, dafür war ein Parkhaus zwei Blocks weiter vorgesehen, welches für Jugenherbergsgäste sogar einen guten Rabatt einräumt. Wie gesagt, es lag gleich um die Ecke, doch verpaßten wir die nötige Seitenstraße und promt lieferten wir uns mit sämtlichen Verkehrsteilnehmern, wie Bus, Fahrrad, Taxi, und Fußgänger, ein Straßenrennen ums Karree und das im Schneckentempo. Wieder waren etliche Straßen gesperrt. Doch irgendwann kommt jeder mal ans Ziel und wir verloren nur unwesentliche vierzig Minuten... Und nun auf in die City! Da wir keinen Klassenleiter oder sonstigen Aufpasser dabei hatten, konnten wir den Abend frei gestalten. Irgendwie fanden wir sofort den Weg zu Dublins riesiger Einkaufsmeile. Geschäfte über Geschäfte, dicht aneinander gedrängt mit jeglicher Ware, die man sich vorstellen kann. Wir waren im Mittelpunkt der Großstadthektik gelandet. Alles eilte zu Fuß durch einander. Groß, klein, alt, jung, irisch, britisch, russisch, asiatisch und schwarzhäutig, christlich, moslemisch und vieles mehr. Das Durcheinander war sehr dafür geeignet, uns in Trance zu versetzen, ohne irgendwelche berauschenden, haluzinogene oder bewußtseinserweiternde Mittel eingenommen zu haben. Wir erstanden Souveniers für daheim und Getränke zum sofortigen Verzehr. Währenddessen erreichten wir den Fluß Liffey, der mitten durch Dublin fließt und dabei den Norden vom Süden trennt und überschritten ihn mittels einer schönen weißen Brücke und gelangten in das Temple Bar Viertel. Hier reihte sich nun, statt Laden an Laden, Pub an Pub und überall ertönte Musik, ob drinnen, ob draußen, hauptsächlich laut und unterhaltsam. Wir ließen uns im erstbesten Lokal nieder, das unseren Weg versperrte, den Namen hab ich leider vergessen, und bestellten uns Bier und Speise. Ein Alleinunterhalter mit Gitarre beschallte den Raum von seinem Barhocker aus. Nach beendigter Nahrungsaufnahme, beglichen wir die ziemlich preisintensive Rechnung und verließen die Bar, ein Bier mußte hier genügen. Macht´s gut ihr treuen 5,40 €, der Preis für den edlen Hopfentropfen. Weiter ging´s, im Schlendergang die Temple Bar entlang. Es war auch hier die totale Reizüberflutung. Und da der Tag sehr anstrengend war, hatte niemand etwas einzuwenden, die Herberge aufzusuchen, obwohl es erst gegen acht Uhr abends war. Durch die Fahrt dach Dublin und den Trubel in der Stadt, konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten. Glücklicherweise hatten wir noch Dosenbier im Gepäck, wovon sich jeder noch eins gönnte. Egal wie satt und fertig man ist, ein Bier paßt schließlich immer noch rein. Daniel und ich zogen uns zurück, um noch ein paar Seiten zu lesen, da Stuhlmangel herrschte legten wir uns gleich in die jeweiligen Betten. Es dauerte nicht lang, so betraten auch Carsten, Renato und Matze den Raum, sie hatten noch etwas vom Grand Prix de Eurovision im Gemeinschaftsraum angeschaut. Es war noch nicht ganz zehn Uhr, als alle in ihren Betten lagen. Jeder für sich totmüde und in dem Bewußtsein, daß halb vier Uhr morgens der Wecker klingeln würde. Doch wie auf einer Klassenfahrt üblich, wurde noch viel Quatsch gemacht und rumgealbert. Selbst als das Licht aus war, gab es immer noch irgendetwas zu lachen. Es währte indes nicht mehr so lang, wie noch vor Jahren, als wir alle fünfzehn und tatsächlich noch mit der Schulklasse unterwegs waren. Unser Alter und unsere Erschöpfung forderten ihren Tribut. Es kehrte Ruhe ein. Als ich fast entschlummert war, klopfte es an der Tür oder irgendwo in deren Nähe, ich dachte, einer von den Jungs machte einen Scherz und ich beschloß, nicht darauf zu reagieren. Doch plötzlich flog die Tür auf mein Herz rutschte in die Hose und eine fremde Frau stand im Zimmer. Aber statt der erwarteten spitzen Messerklinge, hielt sie nur einen Stapel Bettbezüge in den Händen, die sie in den Schrank legen wollte. Wir waren alle so geschockt, daß wir nur zustimmend murmelten. Sie räumte die Tücher in den Schrank und verließ mit Gutenachtwünschen unser Gemach. Dieses unerwartete Ereignis mußte natürlich sofort ausgewertet werden und wir stellten fest, daß ein jeder von uns in dem Glauben war, ein anderer treibe gemeine Scherze und jeder dementsprechend erschrocken war, als wir uns von der Reinigungskraft unmittelbar und unsinniger Weise bedroht fühlten. Von weiteren nächtlichen Besuchern blieben wir fortan unbehelligt. Der Schlaf wollte sich trotzdem bei keinem so richtig einstellen. Es gab so viel Lärm und lästiges Geräusch von der Straße herauf und Türengeknalle und lautes Gezänk vom Flur herein, daß an erholsamen Schlaf kaum zu denken war. Leichter Unmut wallte auf. Na gut, man sollte vielleicht berücksichtigen, daß unsere aktuell gewählte Schlafenszeit mit dem dubliner Nachtleben kollidierte. Für die Einheimischen und Gäste war es halt die beste Zeit für ihre freizeitlichen Aktivitäten und Umtriebe. Außerdem war es laut Kalender Samstag nacht... Wir wälzten uns in unseren Betten hin und her und konnten uns nur einige Sekundenschläfchen gönnen. Aus einem solchen erwachte ich gegen ein Uhr, weil ein aggressives Grölen von der Straße an mein Ohr drang. Sofort war ich alarmbereit und in dem Glauben, daß unser Mietfahrzeug zertrümmert und in Brand gesteckt wurde. Es dauerte einige endlose Sekunden in Panik, bis mir ins Bewußtsein kam, daß dieses doch im gesicherten Parkhaus stand… Als sich mein Puls und Blutdruck wieder normalisiert hatten und mein Adrenalinspiegel auf das übliche Niveau gesunken war, ging ich wieder in den nervenaufreibenen Dämmerzustand über. Konnte es nicht endlich halb vier sein? Hin und her, rum und num, ich bemerkte, daß sich meine Gefährten in einem ähnlichen Zustand befanden, was sie mir auch alle beim Aufstehen bestätigten (bis auf Renato, der behauptete, tief und fest geschlafen zu haben), denn zum Glück wurde es doch noch halb vier. |
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Sonntag, den 15. Mai 2011-07-15 - Dublin – Berlin – Chemnitz „Auf und davon“ Es war also halb vier Uhr morgens. Der Rest des Hauses hatte sich doch noch zur Ruhe begeben, denn bis auf die Geräusche, die wir selbst verursachten, war es still in dem riesigen unheimlichen Gemäuer. Ich war schon versucht, aus Rachsucht, die Türen zu knallen, damit alle Mitbewohner auch mal in den Genuß von unpassendem Lärm kommen, aber ich brachte es nicht über mich und schlich durch die Gänge. Wir benötigten nicht viel Zeit, um die Betten zu verlassen und unsere gesamte Habe ins „Foyer“ zu befördern. Der Wächter schlief hinter seinem Tresen. Carsten, Daniel und ich machten uns auf den kurzen Weg zu Parkhaus. Unser ermäßigtes Ticket wollten wir am Schalter bei der dort befindlichen Aufsichtsperson bezahlen. Nur war diese nicht da! Wir drückten sämtliche Knöpfe, die wir finden konnten und sprachen mit mehreren Personen mittels Fernsprechapparat, welcher die Stimmen blechern verzerrte. Gruselig. Aber wir hofften, daß uns dies weiterhelfen würde. Doch wir kamen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis und die kostbaren Minuten unserer knapp bemessenen Zeit rannen dahin. Als wir kurz davor waren, den horrenden, unrabattierten, unverschämten Preis am Automaten zu bezahlen, damit wir nicht noch mehr Zeit verschwendeten, erschien endlich der Parkwächter und erlöste uns von dem Übel. Sofort bemächtigten wir uns des Wagens und holten Matze und Renato inklusive Gepäck und Instrumente ab. Kurz nach halb fünf verließen wir den Stadtkern und begaben uns zum Flughafen. Die Stadt schlief. Nur Taxis waren unterwegs, die vielleicht noch etwaige Nachtschwärmer einsammelten oder Reisende von A nach B brachten. Kurz vor um fünf erreichten wir die Hertzautorückgabestelle und stiegen in den Shuttlebus, der uns direkt zu unserem Terminal brachte. Es dauerte nicht lang, so waren wir unserer Lasten ledig und konnten unser Gate aufsuchen. Etwas Zeit war noch übrig und Grummeln in der Magengegend tat Hunger kund und zwar bei uns allen. Der im Flughafen ansässige Burgerking kam uns daher sehr gelegen. Früh am Morgen, dreiviertel sechs, nahmen wir das Fastfood zu uns. Das war irgendwie dekadent. Nach endlosem Marsch, langen wir am Gate 102 an, dort wurden gerade die Passagiere nach London durchgelassen. Wir durften noch warten. Unser Flieger stand schon parat und wir konnten unsere Gitarren beobachten, wie sie über ein Laufband in den Bauch des blechernen Vogels befördert wurden. Das Warten wurde uns so nicht lang, konnten wir doch sogar einen wagemutigen, übers Rollfeld hoppelnden Hasen mit unseren Blicken verfolgen. Letztendlich begann auch unser Boarding und ich durfte allen voran das Flugzeug besteigen, dicht gefolgt von meinen Gefährten. Diesmal überließ ich nichts dem Zufall und setzte mich in die Rehe über den Tragflächen, an den Notausgang. Meine Jungs waren sehr mit den Plätzen zufrieden und lobten die immense Beinfreiheit, die es selbst in der ersten Reihe so nicht gab. Besonders Carsten sprach sich positiv darüber aus. Als der Vogel in der Luft war, verschlief ich einfach die erste Stunde, die zweite verbrachte ich im Dämmerzustand. Die Landung war sehr geschmeidig und schon befanden wir uns wieder in Berlin. Wo ist nur die Woche hin? Im Flughafen durften wir alle nochmal unsere Ausweise zeigen. Vor dem Kontrollschalter lief eine Frau aufgeregt auf und ab. Verwundert schauten wir ihr zu. Dann erschienen zwei Polizisten und verhafteten sie. Wir wissen nicht wieso und weshalb, es ging uns auch gar nix an. Am Laufband schnappten wir unsere Gepäck und begaben uns zum Ausgang. Unser Taxi wartet bereits. Der letzte gemeinsame Ritt im orangefarbenen Transporter brachte uns zu unseren eigenen Vehikeln. Wir packten dort alles ein und um, verabschiedeten uns voneinander und traten die Heimreise an, die wir alle wohlbehalten überstanden. Tourtagebuch Ende! PS: Lieber Leser, falls Du es bis hierher geschafft hast, danke ich Dir herzlich für Deine Aufmerksamkeit und drücke uns die Daumen, daß uns die Zukunft eine weitere Gelegenheit für eine neue Reise und ein neues Tagebuch zur Verfügung stellt. Ich verbleibe hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen Romy Unger |