Discography
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Presse |
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Die Chemnitzer Morgenpost schrieb am 28. Oktober 2010, im Vorfeld des Konzertes in Zwickau |
Akustisch und satirisch-literarisch FELSENREICH im Lutherkeller Zwickau – Mit Dark Rock und hymnischen Balladen wurde die Chemnitzer Gruppe Felsenreich bekannt. Die Songs aus ihrer zwölfjährigen Geschichte präsentiert die Band am Sonnabend im Zwickauer Lutherkeller im akustischen Gewand. Ohne Elektrizität geht in der Wave - und Gothic – Szene nicht viel. Die typischen Elemente wie Synthesizer – Klangteppiche und wuchtige Gitarrenwände gelten als die größten Stromfresser. Die Band Felsenreich will`s trotzdem wagen: Lieder aus zwölf Jahren sollen aufs Wesentliche reduziert und der Gesang lediglich mit Klavier und zwei Akustikgitarren begleitet werden. Gespickt wird das Konzert mit literarischen Spitzen und satirischen Texten von Renato Wesely. Verstärkung bekommen Sängerin Romy Unger, Pianist Mathias Sohn und Gitarrist Renato Wesely zudem von ihrem einstigen Bandkollegen Carsten Schaller, der im Jahre 1998 Felsenreich mit gründete. Das Konzert beginnt am Sonnabend um 21 Uhr. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 5 Euro. |
Der Chemnitzer Blitz schrieb in seiner Oktoberausgabe: |
Mit einer Mischung aus Gothic, Rock und Elektro wird die Chemnitzer Band Felsenreich in Zwickau zu hören sein. Hymnische Balladen, Power – Rock und elektronische Elemente umfasst ihr Spektrum. Der Einsatz von Trompeten und die Einbeziehung diverser Musicals lassen den Stil von Felsenreich nicht eindeutig einer „schwarzen“ Musikrichtung zuordnen. Darauf ist die Band sehr stolz! Das letzte Album “Unschuld“ (2008) ist in Kooperation mit Bruno Kramm (Das Ich) entstanden. Neben bekannten Felsenreich – Songs präsentiert die Band im Keller unter der Lutherkirche auch einige ausgesuchte Coverversionen sowie satirische und kritische Texte zum Zeitgeschehen. |
Freie Presse (Ausgabe, Montag 28. Dezember 2009) |
Dunkelbuntes Fest für die Freunde der Nacht Abwechslungsreiche Musik und einfallsreicher Maskenball beim Darkstorm-Festival in der Stadthalle – Ungefähr 3000 Besucher bei 13. Auflage Von Matthias Zwarg Erster Weihnachtsfeiertag, das Festessen liegt noch schwer im Magen. Doch für rund 3000 nicht nur ganz junge Leute steht das eigentliche Geschenk erst noch bevor: Das Darkstorm-Festival in der Stadthalle Chemnitz ist ein fester Termin für die Freunde der Nacht – aber eigentlich ist das auch schon ein Klischee. Denn so sehr auch in den an diesem Abend unheiligen Hallen auch das Schwarz dominiert – unter den Masken ist das Darkstorm-Volk so bunt wie alle anderen Völker auch. Schon als die Chemnitzer Band Felsenreich das Festival stimmungsvoll und atmosphärisch dicht eröffnet, ist der große Saal gut gefüllt. Kostüme von romantisch bis martialisch – ein paar Engel in Weiß, die meisten ganz in Schwarz, reichlich Schminke und tolle Frisuren, ein Kleiderschrank voller Ideen. Manche mit Bildungsauftrag: „Heidentum ist kein Faschismus“ steht auf einem T-Shirt; manche eher ohne, aber mit dem Versprechen: „Anti bis zum Tod“. Die Szene nimmt alle auf, hier kann jeder nach seiner Fasson unglücklich sein – oder auch nicht – und sich an alte Zeiten erinnern, wie eine kleine Delegation aus dem einst berühmten erzgebirgischen Alternativen Zentrum Kniebreche, die beim Darkstorm etwas wehmütig an die Anfänge des Klubs denkt, in dem viele Bands der Gothic- und Darkwave-Szene schon spielten, als sie noch weit gehend unbekannt waren. Frank Kempe ist mit ein paar Freunden aus Zschopau gekommen: „Wir waren schon im vorigen Jahr da, werden wohl jetzt jedes Jahr kommen, das ist mal was anderes.“ Er lobt die Bands – vor allem Eisbrecher und Letzte Instanz haben es ihm angetan. Tatsächlich gelingt es den Veranstaltern nun schon 13 Jahre lang, ein abwechslungsreiches Line Up zu organisieren, nebst attraktivem Umfeld, bis hin zur erhöhten Plattform für Rollstuhlfahrer. Inzwischen singt die Letzte Instanz vom „Maskenball“: „Wenn du nicht lebend sterben willst, dann nimm die Maske einfach ab!“ Das ist nun wirklich nicht wörtlich zu nehmen – die Maskierung gehört zum Spiel und Ironie nicht unbedingt zum Repertoire. Eher schon die Vorherrschaft brettharter Gitarren, inzwischen mit hohem Elektronikanteil, und knallharter Ansagen wie bei ASP, der Band aus Frankfurt/Main, die genau weiß: „Ich bin dein Meister, und du bist nichts als mein Knecht“. Nicht unwitzig, auch wenn sie nicht so aussehen: Tyske Ludder vom Chemnitzer Label Black Rain, die im Kostüm einer schnellen Eingreiftruppe Gehirnwäsche, Technologiewahn und Militarismus aufs Korn nehmen und ihr Konzert mit einem weit verbreiteten ironischen Video über den Überwachungsdrang des Innenministers gegen „82 Millionen Terroristen in Deutschland“ eröffnen. Ansonsten gehört ja irgendwie jeder zu einer Minderheit – an diesem Abend ganz besonders der einsame Punker (ohne Kostüm), der nur nicht allein zuhause sitzen will und sich ein paar Stunden amüsiert, „auch wenn das nicht meine Musik ist“. Ob er’s bis zur letzten Band, den Erfindern der Electric Body Music Front 242 aus Belgien, aushält, weiß er denn auch noch nicht. Aber bereut hat er es nicht, dass er gekommen ist. |
Freie Presse (Ausgabe, Donnerstag 23. Juli 2009) |
Zehn Jahre „Felsenreich“: Geburtstagsfeier mit Konzert Chemnitzer Darkrocker treten mit Gastmusikern im Südbahnhof auf Melancholischer, düsterer Rock, tiefsinnige Texte und immer wieder der Klang einer Trompete – das ist „Felsenreich“. Die Chemnitzer Darkrockband feiert 2009 ihr zehnjähriges Bestehen. Am Freitag gibt es aus diesem Anlass ab 22 Uhr ein Jubiläumskonzert im Chemnitzer Südbahnhof. Die anschließende Aftershowparty unter dem Motto „Gothik Oldschool“ bestreitet Eric Sator. 1999 taten sich Renato Wesely und Mathias Sohn zusammen, um gemeinsam zu musizieren und das auf die Bühne zu bringen, was Renato an Ideen im Kopf hatte. Sie suchten sich weitere Musiker, die immer mal wechselten. Bis 2005 herrschte Kommen und Gehen. „Doch die Keimzelle mit Mathias und mir ist immer geblieben“ sagt der 39-jährige Renato Wesely. Vor vier Jahren stieß Romy Unger als Sängerin dazu und gehört seitdem zum festen Bestandteil von „Felsenreich“. Wie die Trompete. „Ein eher ungewöhnliches Musikinstrument für diese Musikrichtung“, wie Renato Wesely erklärt. „Und eben darum ein Widererkennungsmerkmal der Band.“ In den vergangenen zehn Jahren haben „Felsenreich“ drei Studioalben veröffentlicht und zwei so genannte EP’s, auch Mini-Alben genannt, die mehr Stücke enthalten wir eine Single, aber weniger als ein vollständiges Album. Hinzu kommen Beiträge für Sampleralben und zahlreiche Livekonzerte. Zur Verstärkung holt sich das Trio stets Gastmusiker, darunter Markus Will am Schlagzeug, der schon fast zur Stammbesetzung gehört. Als Höhepunkte ihres Bandlebens bezeichnet „Felsenreich“ das Wave Gothik Treffen vor zwei Jahren in Leipzig und das Woodstage im Glauchauer Gründelpark im selben Jahr. „Mit Größen wie Marylin Manson auf der selben Bühne das Programm zu gestalten, war eine tolle Erfahrung“, sagt Mathias Sohn. Beim Konzert morgen im Südbahnhof sollen vor allem Songs aus dem „Unschuld“-Album erklingen, das die Darkrocker 2008 vorgelegt haben. „Gewürzt mit ein paar Titeln aus der Bandhistorie“, verrät Renato Wesely und macht gleich noch Geschmack auf das nächste „Felsenreich“-Projekt: ein Akustikkonzert mit einem kleinen literarischen Programm – zu hören am 7. August in der Poetengruft Leipzig. Später soll’s das Ganze auch auf CD geben. (scz) |
Chemnitzer Morgenpost (Ausgabe, Donnerstag 23. Juli 2009) |
Düsteres Jubiläum im Chemnitzer Südbahnhof Zehn Jahre Felsenreich CHEMNITZ – Felsenreich ist zweifelsohne der wichtigste Chemnitzer Beitrag zur deutschen Dark- und Gothic-Szene. Am Freitag feiert die Band im Chemnitzer Südbahnhof-Club ihr zehnjähriges Jubiläum. Musikalisch schöpft das Trio aus allen „dunklen“ Genres – von Gotik, Rock, Elektro bis hin zu hymnischen Balladen. Sogar Musicals werden ins vielfältige Felsenreich-Repertoire einbezogen. Im Jahre 2001 veröffentlichte die Band ihr erstes Album „Am Ende der Zeit“. Nach dem viel beachteten Longplayer „Tiefe“ aus dem Jahre 2004 erschien 2008 auf dem Label „Danse-Macabre“ von Das-Ich-Mastermind Bruno Klamm die Scheibe „Unschuld“. Im Laufe ihrer Geschichte spielte die Chemnitzer Band zahlreiche Konzerte. So standen Mathias Sohn und Renato Wesely mit Sängerin Romy Unger unter anderem vor zwei Jahren beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig sowie dem Woddstage-Festival in Glauchau auf der Bühne. Das Felsenreich-Geburtstagskonzert beginnt morgen um 22 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro. |
Stadtmagazin Blitz Chemnitz (15. Juli 2009) |
Von rockig bis melancholisch Musik und Songtexte haben bei den meisten Bands etwas mit Weltansichten zu tun, so auch bei der Dark – Rock – und Gothic – Band Felsenreich. Auch die menschliche Gefühlswelt mit all ihren Problemchen wird bei den Chemnitzern zum Thema gemacht. Der Bandname definiert ein musikalisches Reich und verkörpert hart wie ein Felsen für die Mitglieder eine gewisse Konstante in einer wechselhaften Zeit. Die Crew blickt inzwischen auf zehn Jahre Bandgeschichte zurück, und das muss natürlich ordentlich gefeiert werden! Zur großen Jubiläumsfete erwarten Euch Felsenreich am 24. Juli im Club Achtermai. Die Band wird Songs vom aktuellen Album spielen, gewürzt mit einigen Klassikern, mal rockig, dann wieder melancholisch oder sphärisch. |
'Dark City' – Ausgabe Januar/Februar 2009 (Russisches Magazin) |
Übersetzung... Die Band Felsenreich bombardiert nicht, wie andere Bands, die Hörer jedes Jahr mit neuen Songs. Auf das letzte Album musste man 3 Jahre, und auf die aktuelle CD „Unschuld ganze 4 Jahre warten. Es ist kein Wunder, dass in der Zwischenzeit das Label gewechselt hat, und auch die Interesse an dieser Musik etwas weniger geworden ist. Das deutsche Trio bleibt aber seinem Stil treu, welcher aus melancholischem Elektro/Gotik Rock und Wave besteht. Ab und zu sogar aus schwerem Rock und einer Mischung aus deutscher und englischer Lyrik. Leider gelingen dieses mal Felsenreich diese charakteristischen Elemente und die Atmosphäre nicht so gut. Etwas langweilig zieht diese CD dahin wie ein Zug Schwäne. 3 von 5 Sternen |
'Zero Music Magazine' – Artikel von Robert Ryttman (Dezember 2008) |
Felsenreich - Unschuld [album, Sohnate Musik] (8 Punkte) Det här är inte tokigt tänkt och inte heller tokigt framfört. Tyskarna i Felsenreich har hittat en korsning där ett mjukare Rammstein möter ett syntigare Within Temptation och där övriga vägar in mot mittpunkten kallas saker som gothrock, industri och dark wave. Resultatet är ofta storslaget, dramatiskt, romantiskt, vackert, men också mörkt och lite mystiskt. Texterna är såväl på engelska som tyska och lutar du dig tillbaka och blundar krävs det inte mycket fantasi för att färdas in i ett magnifikt sagoland eller en tecknad långfilm. Gruppen bildades redan 1998 och har gjort ett par EP:n och lika många fullängdare, men jag har inte hört talas om dem tidigare, så Unschuld blev en trevlig överraskning med sin kvinnliga operasång och många snygga melodier. Vad jag dessutom uppskattar med det här bandet är att syntarna dominerar mer än gitarrerna, så Felsenreich känns inte som ännu ett symfoniskt metalband, även om det säkert finns öppensinnade hårdrockfans som kan ta till sig Unschuld också. Den manliga sången varierar mellan hård och rakt på sak, typ Till Lindemann, men är lika ofta melodiös och följsam, vilket ger variation. Ingen growl förekommer, vilket är välkommet och av plattans tio spår finns det egentligen inga dåliga. Däremot ett gäng som jag tycker höjer sig över de andra, men i det stora hela är det bara att tuta och köra. Felsenreich funkar finfint. Robert Ryttman |
'Heathen Harvest' - Artikel von Lysander (15. Dezember 2008) |
It’s surprising that Felsenreich aren’t more well-known since they’ve got four releases under their belt. In fact, looking for any information on them is something of a challenge. But what is clear is that the band have been together since 1999, the scope of their music has hardly changed at all and they like to describe themselves as Mexican Gothic rock. It’s usually problematic when bands start giving genre titles to their own sound because – ironically – they’re generally wrong about it and secondly, they don’t always make sense. I used to think it was only the journalists that were the lazy ones, inventing ludicrous subgenres to pigeonhole bands, but now it won’t be long before we’re hearing artists that play post-post rock, folk mathcore or dragon metal. In the context of Felsenreich though, Mexican Gothic rock doesn’t really have anything to do with Mexico. The melodies don’t have a particularly Latin theme to them and there don’t seem to be any traditional Mexican instruments or lyrics in the music: the band only use the terminology since they play Gothic rock which incorporates trumpets. This is really the only thing that sets them apart from a lot of other similar bands but the sad thing is that if I hadn’t read it in an interview and on the sleeve of the CD, I don’t think I would have noticed. Still, it’s nice to know it’s there if only for the psychological difference. The standard of music here isn’t particularly adventurous in spite of the inclusion of non-standard instruments: its all quite dark, mid-paced Gothic rock with bubbly synthpop elements and guitar riffs but without the hooks or differentiation that would prevent the album from appearing homogeneous. Vocals are taken care of by Mathias Sohn and Romy Unger, sometimes intertwining and sometimes singular, but though both of them are quite competent as singers their restrictions become clearer when the songs demand higher notes as they both struggle to reach them. Unschuld starts well, with Breathe Again and Seeker being quite possibly its two strongest tracks. There are some good choruses and pleasing riffs but by halfway through the album it becomes evident that the chips have been spent too soon. Felsenreich seem to be at their best when indulging in shorter songs that can catch the attention of the listener quickly, but when the songs get longer, the band descend into repeated passages and tedium and it’s not long before it starts to get tiring and even frustrating. Songs like Lost, Pray To Luna and Maniac Minds have none of the solidity that was promised at the start of the album, being little more than milky, patchy murmurs that dribble on for over five minutes. The main problem that Unschuld has to bear is the lack of variety in the album as a whole. Gothic rock isn’t the most inventive of genres but a lot of bands are able to cast their net over a number of different songwriting formulae on one album, something which Felsenreich aren’t quite able to accomplish. Seeing as the band have been doing this for close to a decade I don’t think we’ll see them departing much from their accepted songwriting template, so you should already have an idea of what the next few albums are going to sound like. |
'Terrorverlag' - Oktober 2008 |
FELSENREICH - "UNSCHULD " Die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür und damit ist auch die Hochzeit der Depressionen nicht mehr fern. Fehlt nur noch der richtige Soundtrack für die melancholische Trauerstimmung? Wir wären doch nicht der Terrorverlag, wenn wir da nicht weiterhelfen könnten! Schließlich haben FELSENREICH aus Chemnitz eine neue CD draußen, zu der man hervorragend schwermütig sein kann. Seit zehn Jahren widmen sich die beiden Gründungsmitglieder Mathias Sohn (Gesang, Keyboard, Trompete) und Renato Wesely (Gesang, Akustikgitarre) unter dem Namen FELSENREICH dem Düsterrock, wobei sie seit 2005 von der Sängerin Romy Unger unterstützt werden. So auch bei der aktuellen Veröffentlichung, bei der außerdem Kay Dommaschk (Gitarre) und Markus Will (Schlagzeug) mitgewirkt haben. Herausgekommen ist ein dunkler Mix aus hymnischen Balladen („To Breathe Again“, „For This Time“) und kraftvollem Rock mit elektronischen Elementen („The Seeker“, „Lost“). Dazwischen finden sich auch Songs, die Einflüsse aus dem Musicalbereich mitbringen. So etwa das opulent-orchestrale „Januar“, das vom düster-metallischen „Maniac Minds“ abgelöst wird. Ungewöhnliches Topping dieser Nummer sind die Bläsersätze, die dem Ganzen besondere Dramatik und Pathos verleihen. Wie Novembernebel wabert derweil „Veronia“ aus den Boxen, während „Pray To Luna“ erneut härtere Töne anschlägt. „Ende Mensch“ legt noch einen Zahn zu und kombiniert monotone Maschinengeräusche mit knackigen Rhythmen und dem typischen Zwiegesang zwischen Romy und Mathias. Letzterer zeigt sich bei dem Song allerdings einmal von seiner hässlichen Seite, ebenso wie beim abschließenden „Faking (Just A Pretence)“, bei dem das Böse noch mal seine musikalische Entsprechung mit harten Gitarren, Trompeten und Streichern erfährt. In Gänze hat „Unschuldig“ ein bisschen was von der Filmmusik zu einem mysteriösen Stummfilm. Um an dem Silberling Spaß zu haben, sollte man unbedingt auf theatralischen weiblichen Gesang in schwindelerregenden Höhen stehen und auch sonst einen Hang zur Dramatik und Schwermut haben, aber dann kann der November auch kommen. ump (13.10.2008) |
'FATAL UNDERGROUND' - Fanzine Review (Oktober 2008) |
FELSENREICH - "UNSCHULD " Obwohl Goth Rock nun nicht wirklich zu meinen favorisierten Musikrichtungen gehört ,ist mir doch der Name FELSENREICH irgendwie im Hirn stecken geblieben .Deren letztes Lebenszeichen liegt zwar für mich schon einige Jahre zurück ( CD "Am Ende der Zeit 2001 " ) ,aber dennoch ist da halt ne ganze Menge hänge geblieben ."Unschuld" ist nun das brandaktuelle Album des Chemnitzer Dreiergespanns .Irgendwie hatte man wohl in der Zeit 2005 - 2008 ne künstlerische Pause eingelegt ,und startet nun mit dem neuen Teil wieder voll durch .Und ich denke mal ,dieses Teil wird wirklich verdammt gut bei den Leuten ankommen .Denn mit "Unschuld" braucht man sich in keinster Weise zu verstecken ,weder musikalisch noch Produktions technisch .Denn hier stimmt einfach alles .Die 10 hier enthaltenen Stücke zeigen einmal mehr auf ,in wie weit man sich in den 10 Jahren des Bandbestehens entwickelt hat ,und seine Sound vervollkommnet hat .Sehr stark in die Gothic Richtung gehend ,verarbeitet man hier dieses mal auch ne gehörige Portion an diversen Dark Rock Sounds .Dabei zeigt man sich aber beiweitem niemals szenetypisch ,sondern geht doch einen recht eigenständigen Weg .Das zeigt sich in erster Linie schon mal darin ,das man niemals nervend mit dem Keyboard rumwerkelt ,sondern das sehr dezent und gekonnt einsetzt ,um den einzelnen Stücken diese gewisse dunkle Atmosphäre zu verleihen .Die einzelnen Stücke präsentieren sich dann auch hier in den unterschiedlichsten Rhythmen .Neben wunderschönen , fast schon hymnischen Balladen ,wie z.B "For this time " in welche man ne enorme Portion an Ausdruck und Gefühl legt gibt's auch stark bombastisch ,leicht klassisch angehauchte Stück ("Faking " ) und andererseits auch Songs ,bei welchen man durchaus mal das Tanzbein schwingen kann ( "The Seeker ","Ende Mensch " ) .Absoluter Toptitel auf der Scheibe ist für mich jedoch "JANUAR ".Der hat so ne dermaßen Ausstrahlung und Atmosphäre ,das es einen wahrlich ne Schauer über den Rücken fahren lässt .Der ist so was von genial arrangiert ,bringt Emotionen pur zum Vorschein und dringt tief in deine Gefühlswelt ein .Einfach nur klasse !Am markantesten ,hervorstechendsten und emotionalsten sind hierbei jedoch die gesanglichen Leistungen ,welche in den männlichen Parts enorm ausdrucksstark und sauber dargeboten werden .Dem stehen de weiblichen Gesangsparts in keinem hinterher .Glasklar ,fast schon operettenhaft ( aber niemals nervtötend trällernd ) ,sorgen die hierbei noch für nen zusätzlichen Gefühlschub ."Unschuld" ist ne wirklich klasse Album geworden ,welches ohne Zweifel seine Anhänger finden wird .Ich bin jedenfalls mehr als beeindruckt von dem ,was die Band hier musikalisch abgeliefert hat . (LEO) Sohnate Music /Danse Macabre / Alive |
'Melodie und Rhythmus' - Artikel von Lars Hiller (September 2008) |
Die Reise ins innere Felsenreich Die Gothic-Rock Formation Felsenreich serviert mit ihrem neuen Album „Unschuld“ nicht nur Melodien sondern auch ein weitgehend geschlossenes Weltbild. Felsenreich ist ja keine glühend heiße Newcomer-Band mehr. Vielmehr gibt es die Truppe schon seit gut zehn Jahren. Man kann jedoch ruhigen Gewissens davon sprechen, dass ihr neues Album „Unschuld“ einer Wiedergeburt gleichkommt. Es ist nicht nur das erste nach dem Bruch mit der Restbesetzung, der Komponist Matthias Sohn und Texter Renato Wesely zunächst als Kopf ohne Körper zurückließ. Es ist auch das erste auf dem Label Danse Macabre, das von Bruno Kramm, einer Hälfte von Das Ich, geführt wird und seit nunmehr fast 20 Jahren die deutsche Gothic- und Dark Wave-Szene maßgeblich definiert. „Es war ein Traum von mir, einmal bei diesem Label zu sein“, freut sich Mathias Sohn. „Labelchef Bruno Kramm kenne ich schon seit einem gemeinsamen Auftritt Mitte der 90er Jahre. Auch von der Labelpalette war ich schon immer begeistert“ Der Weg dahin war nicht weniger felsig als der Bandname. 2005 nahmen drei der Musiker ihren Hut, um fortan mit der Band Onyx Eyes eigene Wege zu beschreiten. Mit der Aufnahme von Romy Unger entstand die neue Stammbesetzung, die heute Felsenreich repräsentiert. „Kennengelernt habe ich sie auf dem Woodstage Festival“, erinnert sich Sohn. Nightwish haben dort gespielt. Sie hat mir etwas vorgesungen und ich dachte Tarja (Turunen, ehem. Sängerin bei Nightwish, d.Red.) steht neben mir“! Auch eine neue Live – Besetzung war bald gefunden. Den Gitarristen Kay Dommaschk, vormals bei der Band Aeveron, hatte Sohn beim „Winterfest der Volksmusik mit Florian Silbereisen“ getroffen, wo beide als Musiker mitwirkten. Musik dient Sohn auch im Hauptberuf zum Broterwerb. Der studierte Trompeter steht seinem Trio auf Hochzeiten, Beerdigungen und Weihnachtsmärkten vor. Sohn machte sich also an die neuen Kompositionen, die er mit Keyboards und Sampler praktisch im Alleingang fertig stellte. Texter und Frontmann Wesely ließ diese Preproduktions auf sich wirken und fertigte in einigen langen Winternächten dazu die Texte, bevor die Live – Band im Studio Schlagzeug und E-Gitarren beisteuerte. Früher haben mich die Texte nicht so interessiert wie die Musik“, gesteht Sohn. „Im Entstehungsprozess des Albums ist der Zusammenhang von Text und Musik für mich wesentlich wichtiger geworden, und ich war richtig begeistert, was Renato da verfasst hat.“ Es ist leider so, dass die Texte immer mehr in den Hintergrund treten, weil sich niemand mehr so richtig damit beschäftigen will“, fügt Wesely hinzu. „Bei mir ist das wohl eine ältere Prägung. In DDR – Zeiten war immer sehr viel Wert auf die Texte gelegt worden. Das hat sich bei mir manifestiert. Es ist auch heute noch so, dass, wenn ich mir ein Album kaufe, ich mir auch die Texte durchlese“. Doch wohin führt ihn seine Inspiration in jenen neuen Texten? Wesely: „ Das Album ist als Kreis anlegt. Das Ende ist der Anfang, der Anfang das Ende. Der Protagonist ‚The Seeker’, begibt sich auf eine Reise. Ihm begegnen einige Dinge, er wird auf einige Dinge aufmerksam gemacht, wie das Ende der Menschheit, aber da sind auch schöne Momente. Letztendlich schließt sich der Kreis wieder.“ So zielt „Ende Mensch“ darauf ab, wie die Menschheit ihren Lebensraum total zerstört, während andere Songs das Positive beleuchten. „Pray To Luna“ beispielsweise ist mit einem traumwandlerischen Text versehen, der den Suchenden in seiner eigenen Märchenwelt umgeben von Feen und Elfengesang zeigt. So sind auch der Albumtitel und das Cover – Artwork zu verstehen. Die vier Elemente, mit denen der Geist verschmelzen muss. Einswerden mit der Natur, so Sohn, könne jedoch nur, wer unschuldig ist, frei von eigenen Verlangen, begriffen in einer Reise nach innen. Inspiration für Musik und die Texte finden die drei auf jährlichen gemeinsamen Reisen durch das mediterrane, südwestliche Irland. Klingt doch in der Tat nach einer Wiedergeburt, oder nicht? |
'Zillo' - Ausgabe Juli-August 2008 von Peter Heymann |
FELSENREICH - Zeit der Veränderung Das Konzept von Zeit zu begreifen sprengt schnell die menschliche Vorstellungskraft. Allein zu ergründen, weshalb es möglich ist, dass für den einen jede Sekunde wie eine kleine Ewigkeit erscheint, während gleichzeitig für den anderen selbst Tage wie im Fluge vergehen, liefert spielend Material für ganze Bibliotheken voller Philosophielektüre. Ob die letzten drei Jahre für Mathias Sohn, Renato Wesely und Romy Unger alias Felsenreich mit ihren Veränderungen in Sachen Bandbesetzung rasend schnell vergingen oder zäh und nervenaufreibend, das kann das Trio wohl nur selbst beantworten. Als Ergebnis dieser Periode können sie mit „Unschuld“ allerdings ein Album vorweisen, das nicht zuletzt dank seiner vielschichtigen Struktur problemlos für viele Menschen als der ideale Zeitvertreib gelten darf. Auf die Frage, was sie musikalisch auf diesem Werk verwirklichen wollten, antwortet Mathias relativ offen: „Ich denke, das neue Album ist eingängiger als sein Vorgänger. Die meisten Songs sind von breiten Melodiebögen gekennzeichnet, die oft sogar ins Hymnische gehen. Auffällig ist dabei der Wechselgesang, der eine gewisse Spannung erzeugt. Im Prinzip konnten wir dies alles so umsetzen wie wir es ursprünglich erdacht hatten.“ Vorrangegangene Kritik als Beeinflussung war beim Zustande kommen des neuen Felsenreich-Sounds aber nur von untergeordneter Bedeutung, wie Renato erläutert: „Natürlich nehmen wir die Reaktion auf unsere Musik wahr, aber es ist sicher nicht richtig, sich hauptsächlich daran zu orientieren. Zumal die Reaktionen auf Felsenreich schon immer höchst unterschiedlich ausfielen. Wir haben das gemacht, wonach uns war, worauf wir Lust hatten, und das wird auch in Zukunft unsere Priorität sein. Wenn es da draußen Leute gibt, denen das gefällt, und das scheint ja der Fall zu sein – umso besser! Früher nannte man dieses Vorgehen ‚Independent’.“ Lang ist es her. Fest steht aber, dass es Felsenreich einem tatsächlich nicht leicht machen, will man ihre Musik auch nur beschreiben. Selbst Renato hat keine Patentantwort: „Immer wenn uns diese Frage gestellt wird, tun wir uns sehr schwer damit, sie zu beantworten. Es ist doch so: Wenn ich sage, dass wir uns dem Gothic-Rock zugehörig fühlen, sagen manche: ‚Das ist kein typischer Gothic-Rock!’ Sagen wir Elektro, meinen andere: ‚Was machen denn da die Gitarren?’ Ich bin der Meinung, dass wir Schubladendenken überwinden müssen! Unsere Musik enthält viele Elemente, wobei einige sicher im Goth und Elektro wiederzufinden sind. Unsere Prämisse war und ist es aber immer, unser eigenes Ding zu machen, sprich: unser Reich zu erschaffen.“ Schön gesagt. Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Texte von „Unschuld“, wobei sich hier natürlich Romy zu Wort meldet: „Erkenntnisse, die das Leben betreffen, oder gar Weisheiten sind nicht vermittelbar. Dazu ist jeder Mensch zu speziell. Jeder hat auch sein eigenes Recht auf seine persönliche Wahrheit. Die gewonnenen Erkenntnisse, die wir beispielsweise in dem Song ‚For This Time’ beschreiben, gelten in erster Linie für uns selbst. Fühlt sich jemand allerdings angesprochen – bitte schön.“ Das werden die Reaktionen auf das Album zeigen. |
'Stadtstreicher Chemnitz' - Juli 2008 |
Abgründig Deutlicher kann ein bandinterner Bruch nicht klingen. Felsenreich stand 2005 vor dem Aus, nur um sich ein Jahr später neu zu formieren. Während die ehemaligen Bandmitglieder als Onyx Eyes auf den gegenwärtigen Goth-Rock-Trend bauen, versuchen sich die Neugegründeten fern gängiger Standarts. Das Experiment kann sich sehen lassen und hat sogar den Kopf von Das Ich, Bruno Kramm, überzeugt. Auf „Unschuld“, dem dritten Album der Chemnitzer Band, kollidieren die Genres. Electro, Klassik, Gothic und Rock, untermalt von zahlreichen Trompeteneinsätzen und der markanten Stimme von Co-Sängerin Romy Unger , werden ein undefinierbares Ganzes, das ein wenig an den „Gothic Novel Rock“ von ASP erinnert. Den Ritterschlag für dieses durchweg überzeugende und spannende Album haben Felsenreich unlängst erhalten: den Plattenvertrag bei Danse Macabre. MH |
'Chemnitzer Morgenpost' - Artikel vom 26. Juni 2008 |
Neuigkeiten aus der Düsternis FREIBERG – Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren ist die Chemnitzer Band Felsenreich eine feste Größe in der deutschen Dark-Szene. Für die Fans gibt es gute Neuigkeiten. Seit einem Monat ist das neue Album „Unschuld“ draußen. Die Record Release Party steigt am Freitag im Freiberger Erdalchimistenclub. Es ist viel passiert seit Felsenreichs letztem Album „Tiefe“ aus dem Jahre 2004. Vor allem personell: Sängerin Ines Rudolph, Schlagzeuger Jörg Meier, Gitarrist Sören Bräuer sowie das Gründungsmitglied Denis Hartzsch verließen im Jahr nach der Veröffentlichung die Band. Übrig blieben Sänger und Gitarrist Renato Wesely sowie Keyboarder und Trompeter Mathias Sohn. Mit Romy Unger als Sängerin war das Team sehr schnell wieder perfekt. Gemeinsam ging’s an die Arbeit am neuen Album „Unschuld“. Diese sollte sich von der härteren Gangart des Vorgängers absetzen und mit breiten, hymnischen Melodiebögen bestechen. Den letzten Schliff verpasste dem Album Bruno Kramm, seines Zeichens Mastermind von Das Ich. Bei dessen Label „Danse Macabre“ sollte der neue Felsenreich Silberling auch erscheinen. Wie sich die neuen „Felsenreich“ – Songs live anhören, ist morgen im Freiberger Erdalchimistenclub zu erleben. Auf der Bühne wird das Trio von Gitarrist Kay Dommaschk, Schlagzeuger Markus Will und Bassgitarrist Matthias Hertel unterstützt. Felsenreichs Record Release Party beginnt um 21.30 Uhr mit den Gigs der Freiberger Dark- und Industriel Bands Painful Existence und Sortis Syndrome. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 4 Euro. |
'Westropolis' - Ein Wort: WOW von Ludger Heitmann (12. Juni 2008) |
Der dritte Longplayer, sieht man von zwei weiteren Weihnachts-CD´s ab, von FELSENREICH liegt vor mir. Wer "Unschuld" hört, wird sich (erneut) fragen, aus welchem Grund der Band nicht längst der Stellenwert in der Öffentlichkeit beigemessen wird, den sie verdient hat. Den mit dieser CD müssen sich die Musiker mal wieder hinter niemandem verstecken. Der Stamm mit Sänger Mathias Sohn und Sängerin Romy Unger sowie Gitarrist Renato Wesely wurde durch Kay Dommaschk an der Gitarre und Markus will am Schlagzeug ergänzt. Und die gesamte CD beinhaltet alles, was man unter gutem Gothrock versteht. In ganz besonderem Maße hervorzuheben sind die tragenden musikalischen Sequenzen, die zumeist schwer und düster, dennoch immer harmonisch zu Schwingen werden, auf denen sich der Hörer treiben lassen kann. Begleitet von der männlichen Gesangsstimme, die teilweise ein wenig an ASP erinnert und an den vordergründigen Gesang von Romy Unger, der sich in seiner weichen Härte nahtlos in die Musik einfügt. "Breathe again", einem idealen Opener, beschreibt den Sucher, der in seinem Spiegel des Lebens auf zahlreiche Enttäuschungen zurückblickt und erkennt, dass aus der Ferne einiges anders aussieht, als aus der Nähe. Im wahren Rausch der Musik folgt "The Seeker". Es beschreibt den Abstieg von den Bergen. Auch wenn es Asche regnet, zeichnet sich vor den Augen ein blühendes Bild. Nur noch das lodernde Feuer bleibt, um nicht enden wollende Qual, die man im Spiegel sieht, auszumerzen, wie es in "Januar" heißt, dem meines Erachtens abwechslungsreichsten und besten Stück. Wie der Titel "Maniac Minds" schon sagt, sind die Gedanken wirr und schmerzen und wollen dennoch nicht vergehen. Auch dieses Stück wird begleitet von einem weiten musikalischen Bogen der keine Wünsche offen lässt. Dann hebt sich der Schleier. In "For this time" zeigt sich, dass man offen sein kann für Neues, sofern man Altes loslässt und sich von stigmatisierten Ansichten löst. "Lost" erzählt die verlorene Liebe. Wie so häufig im Leben wurden lange die Augen vor dem bevorstehenden, unausweichlichen, aber nicht wahrhaben wollenden Ende der Beziehung verschlossen. Dennoch macht man Mut: Aufstehen und weiter gehen. Im dichten Neben der Welt wird "Veronia" gesucht, die es da draußen irgendwo geben muss. Die Hoffnung trägt durch das Lied, wie die Töne den Gesang. Ein ganz kleiner Makel folgt mit "Ende Mensch" und "Faking". Erstes beschreibt die Zerstörung des Lebensraumes der angeblichen Krone der Schöpfung durch den Menschen selbst, der trotz aller Warnungen weiter macht wie bisher und dennoch an allem und jenem unschuldig zu sein glaubt. Letztes handelt von der Oberflächlichkeit der Gesellschaft. Ein Kampf entbrennt zwischen den Verlockungen und dem Retter der Seele. Der Kampf endet offen. Diese beiden Stücke können musikalisch an die herausragenden ersten acht Stücke nicht ganz heranreichen und fallen etwas ab. Dies tut dem Gesamtwerk aber letztlich keinen Abbruch. Diese Scheibe ist etwas ganz besonderes. Aufgrund der etwas schwächeren zwei Stücke verfehlt sie den Anspruch der perfekten CD hauchdünn. Dennoch ist sie absolut empfehlenswert. Favoriten:
To breathe again, Januar, Veronia |
'Gothtronic' – Review Unschuld by Nightporter |
This German goth-rock/metal band, founded in 1999, has been quite productive. Unschuld is their fifth full-length release. Just like on 2004's album Tiefe, the emphasis is on slow tracks, with new vocalist Romy Unger adding some extra grace to it. Synths play an important, though not dominant role, the guitar riffs are tight. Compared to other bands in the genre, Felsenreich sounds less bombastic, more subtle with "Faking (lust a pretence)" as the exception. Sometimes this works out well, like on "Pray to luna" and "Januar", but on "Maniac minds", "Lost" and "Veronia" the result is rather mediocre. It ain't all bad, but those songs lack a certain focus and tension. A remarkable track is "Ende Mensch" with its nu-metal elements. "The Seeker" sticks out in a positive way because of the vocals and melody, "To breath again" has a dark, ominous intro, the use of a trumpet is a special feature. By and large the album doesn't live up to the expectations raised by the previous releases, a more daring approach would certainly have enhanced the quality of the album. Felsenreich has a very strong vocal couple with Renato Wesely and Romy Unger. This feature could be used to a better effect. |
'Freie Presse' – Artikel von Tim Hofmann (19. Mai 2008) |
Steinige Tiefen eines klingenden ParalleluniversumsDie Chemnizer Band Felsenreich sucht auf ihrer dritten CD „Unschuld“ trotzige Wege, während sich Ableger Onyx Eyes um professionelle Glätte bemüht. Welchen Sinn hat eigentlich eine Untergrund-Szene? Dient sie dazu, abseits ausgetretener Pfade alternative Ideen zu entwickeln und auszuleben oder ist sie das Sprungbrett zum großen Erfolg, quasi der Humus der Stars? Gesunderweise beides. Doch in den letzten Jahren wurden sämtliche Untergrund Szenen der Republik von der Tonträger-Industrie reichlich abgekocht: Mangels eigener Aufbauarbeit bediente man sich in den Subkulturen, wo dann wiederum der Werdegang von Gruppen wie Silbermond, Schandmaul oder Oomph! die seltsamsten Begehrlichkeiten bei vielen Künstlern weckte, ebenfalls dem vermeintlich tristen Untergrund – Dasein Richtung Charts zu entkommen. Die Chemnitzer Band Felsenreich ist mit ihrer dritten CD „Unschuld“ daher eine erfrischende Erscheinung im Szene-Sterben. Bandkopf Mathias Sohn gehört zum Urgestein der deutschen Gothic-Bewegung, ist ein exquisiter Musiker und hält es dennoch nicht für nötig, den gängigen Trends seiner Subkultur zu folgen. Die zehn Titel der Platte sind vollgestopft mit Ideen aus Klassik, Gothic, Rock, Pop, Elektro und Weltmusik. „Wir wollen vor allem Konventionen über Bord werfen. Außerdem habe ich meine eigenen Vorstellungen, wie Musik ineinanderfließen muss. Wie die meisten Bands derzeit produziert sind gefällt mir einfach nicht.“ Was dazu führt, dass Felsenreich oberflächlich betrachtet, wie eine seltsam schräg gemixte Gothic-Metal-Band tönen. Geht man in die Tiefe, gibt es jedoch viele faszinierende Details zu entdecken – irgendwie scheint es, als hätte sie sich Mitte der 90er von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt. So wie Felsenreich könnten heutzutage Bands wie Dorsetshire, Tors of Dartmoor, Girls Uder Glass oder Love Like Blood in einem Paralleluniversum klingen, in dem die aktuellen Strömungen von Nightwish bis Rammstein nicht gibt. Für Sohn ist es der größte Erfolg, dass er mit seiner Band beim Bayreuther Danse-Macabre-Label vom das Ich Chef Bruno Kramm untergekommen ist. Die Firma gehört zu den Wurzeln der deutschen Gothic-Szene und daher zu den Jugendträumen des Musikers, der sein Geld mittlerweile mit Begräbnis-Weisen und Volksmusikauftritten, beim MDR verdient. „Ich warte, bis meine Musik zu mir kommt. Bis es in mir kribbelt.“ Eine Vorgehensweise, die vielen der zahlreichen Felsenreich Felsenreich-Live-Musikern nicht zielstrebig und erfolgsorientiert genug war: Sie trennten sich vor einigen Jahren vom kreativen Kern und gründeten die Band Onyx Eyes. Deren Debüt-CD ist eine progressiv angehauchte Quintessenz aller gängigen Gothic-Metal-Trends und klingt äußerst professionell – viele Melodien rutschen aber so schnell zum einen Ohr raus, wie sie zum anderen eingedrungen sind... |